Hochdahl: Die Adler lassen fliegen

Motorrad-Suchfahrt: 81 Biker kamen am Samstag zur Veranstaltung des Hochdahler Clubs.

Hochdahl. Normalerweise liegen Adlerhorste schwer erreichbar auf steilen Felsvorsprüngen oder in hohen Bäumen, doch der Adlerhorst an der Hochdahler Brechtstraße ist da eine Ausnahme. Er liegt malerisch unter Bäumen und ist überaus gut besucht.

Auf dem Hof vor dem Clubheim des MC Adler Hochdahl stehen viele Reihen von geparkten Motorrädern. Die Besitzer machen es sich derweil rund um den Adlerhorst bequem und feiern ihre gelungene Rückkehr von der 34.Suchfahrt des Hochdahler Motorradclubs.

Rund 200 Kilometer galt es diesmal zurückzulegen, und dabei vielfältige Aufgaben entlang der Strecke zu erfüllen. "Dieses Jahr gibt es eine Talsperrenrunde", sagt Martin Kuhr, der den Streckenverlauf mit geplant hat. Durch das Bergische Land bis hinein ins Sauerland und immer entlang der dortigen Talsperren führte der Rundkurs die 81 Gaststarter an der Orientierungsfahrt.

"Den Leuten geht es darum, landschaftlich schöne Strecken zu fahren", sagt Dieter Decker, Vorsitzender des Clubs. Mit Wegbeschreibung und Aufgabenzettel in der Hand werden die Fahrer auf Tour geschickt. "Mit den Aufgaben zwingen wir die Leute zum Langsamfahren", erklärt Decker. "Keiner soll rasen."

Am frühen Abend kehren die ersten Fahrer zurück. Unter ihnen sind auch Monika Grünberg und André Thalmann. Auf ihrer Ducati Supersport haben sie 227 Kilometer auf dem Rundkurs zurückgelegt. Der Essener Thalmann fährt seit 1993 die Orientierungsfahrten der Adler und hat in diesem Jahr eine Navigationshilfe dabei. "Ich hatte die Aufgabe, die richtige Strecke zu finden", sagt Sozia Monika Grünberg. Selbst fahren mag sie aber nicht.

"Das war eine schöne und abgelegene Strecke", lobt Bernd Esters den Veranstalter. Mit seiner Honda 600er ist der Hildener zum ersten Mal bei den Adlern an den Start gegangen.

Tourenwart Martin Kuhn freut sich über das große Starterfeld. "81 Starter sind eine gute Zahl." Die Clubmitglieder selber fahren an diesem Tag nicht. Es gibt zu viel zu tun rund um die Orientierungsfahrt, und während im Adlerhorst die Bewertungsbögen der Teams und Einzelfahrer ausgewertet werden, räumt Dieter Decker, Fahrer einer schweren Honda mit üppigen 1300 ccm Hubraum, mit einem gängigen Klischee auf.

Entgegen so mancher Vorstellung von Motorradclubs sind die Adler nämlich keine langhaarigen, Leder tragenden Chopperfahrer und haben mit Rockergruppen nichts am Hut. "Wir fahren Tourensport-Motorräder, keine Harleys", stellt Decker klar. In den 80er-Jahren habe der Verein viel getan, um Vorurteile gegen Motorradfahrer abzubauen. "Motorradfahren ist inzwischen anerkannt. Für die Rocker sind wir langweilige Spießer."

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