Hochdahl: Hundebabys im Falten-Look

Seit sieben Jahren züchtet Familie Ehrhardt Shar-Peis. Erstmals kamen neun Welpen zur Welt.

Hochdahl. Es ist ein Bild für die Götter: Übereinander, untereinander, kreuz und quer und über die eigenen Beine fallend poltert der fiepende Fellknäuel nach draußen. Tapsig und mit neugierigen Augen stürmen Julie-Lee, Juan, Jo-Lola und wie sie alle heißen in den Garten. Sofort wird Gras herausgerupft, an den Blumen geschnüffelt und ein vorsichtiger Ausflug bis ans Grundstücksende gewagt. Auch die Schnürsenkel der "Aufpasser" werden voller Wonne zerpflückt.

Die neun Welpen, die seit fünfeinhalb Wochen im Hauschildweg 33 ihr "Unwesen" treiben, haben das Leben von Familie Ehrhardt fest im Griff. "Wir hatten zwar schon oft Nachwuchs, aber noch nie neun auf einen Streich", sagt Anneliese Erhardt (51), die seit sieben Jahren chinesische Shar-Peis züchtet.

Dass sie ihr Herz ausgerechnet an eine der ältesten und auch seltensten Rassen der Welt verliert, ist rein zufällig. "Als ich damals in einem Hundebuch blätterte, stieß ich auf Fotos und dachte: Der muss es sein", erinnert sich die 51-Jährige. "Meine Tochter Anna war ausgezogen, mein Sohn Stefan gerade zehn - da bin ich dann auf den Hund gekommen."

Seitdem haben sich Anneliese und Hartmut Ehrhardt intensiv mit dem Shar-Pei befasst. Sie sind beim Verband Deutsches Hundewesen (VDH) sowie im Club für exotische Rassehunde (CER) registriert. Ihr Zwinger "Pao-mei" ("Kostbar und schön") gehört heute zu namhaftesten in Deutschland und brachte schon Tiere hervor, die auf internationalen Rasseausstellungen Preise abräumten.

So ist Eloisa, die stolze Mutter der Neunlinge, CER-Clubjugendsieger 2006. Auch Vater Scotch ist hoch dekoriert. Der Holländer - seine Besitzer kommen aus der Nähe von Gronau - hat seine Sprösslinge aber nie zu Gesicht bekommen.

Ehrhardts selbst haben nur zwei Hunde: Eloisa und die inzwischen achteinhalbjährige Lara, die die gestresste Eloisa wie selbstverständlich bei der Hege und Pflege des Nachwuchses unterstützt.

Ihre neun Wonneproppen hat Familie Ehrhardt schon durch die Bank vermittelt - trotz der 1000 bis 1500 Euro, die im Schnitt auf den Tisch gelegt werden müssen. So geht einer in die Niederlande, einer nach Berlin, ein weiterer nach Nürnberg. "Wir haben uns die künftigen Herrchen genau angeguckt", betont Anneliese Ehrhardt, die ein bisschen Bammel vor der ersten April-Woche hat. Dann sind die Zwerge acht Wochen alt und werden nach und nach abgeholt. Folglich wird wieder etwas ruhiger im Hauschildweg - vorübergehend.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort