Insolvenzverfahren: Franzose kauft Burberg-Eicker

Die CGR-Gruppe sichert den Standort. Die Firma bleibt in Mettmann. Alle Mitarbeiter werden übernommen.

Mettmann. Nach drei Monaten im Insolvenzverfahren ist das Unternehmen Burberg-Eicker an der Emil-Beerli-Straße an die französische CGR-Gruppe verkauft worden. „Damit ist die Zukunft des Unternehmens und der 96 Mitarbeiter langfristig gesichert“, sagte Donnerstag Geschäftsführer Arne Paul Oltmann.

Zwar bleibt der Schriftzug am Firmengebäude erhalten, doch seit Freitag lautet die genaue Bezeichnung des Unternehmens, das vor 158 Jahren gegründet wurde, CGR B-E GmbH. Der Standort in Mettmann wird komplett erhalten, sämtliche Mitarbeiter übernommen. Burberg-Eicker wird weiterhin die komplette Produktpalette in den Bereichen Stanz- und Umformtechnik für die Automobilindustrie sowie Teile für Kfz- und Bordelektronik anbieten.

Nach der Automobilkrise im Jahr 2009 hatte das Unternehmen seit 2010 viel Geld in neue Technik investiert. Philip Eigen, geschäftsführender Gesellschafter, und Geschäftsführer Oltmann setzten auf neue Produktfelder (Spritzguss und Sicherungsmontage) — mit Erfolg.

Neben neuen, modernen Maschinen wurden 55 neue Mitarbeiter eingestellt, um die vollen Auftragsbücher abzuarbeiten. Doch die Einführung neuer Techniken verursachte Anlaufschwierigkeiten, führte zu Reklamationen. Und gleichzeitig wurde das Unternehmen mit Aufträgen regelrecht überschüttet. Burberg-Eicker konnte nicht mehr alle Aufträge fristgerecht erfüllen. Es gab Konventionalstrafen. Versuche, mit Großkunden und Banken ein Sanierungskonzept aufzustellen, scheiterten. Das Unternehmen geriet in Finanzierungsschwierigkeiten.

Bei dem neuen Eigentümer, der CGR-Gruppe, handelt es sich laut Oltmann um ein familiengeführtes Unternehmen, dessen Sitz in der Nähe von Paris ist. Der Schwerpunkt der CGR-Gruppe liegt auf der Produktion von Drahtfedern, Kaltformteilen und Stanzteilen für die Automobil- und Luftfahrtindustrie.

An zwölf Standorten auf drei Kontinenten beschäftigt die CGR-Gruppe 750 Mitarbeiter. Der Umsatz belief 2012 auf 80 Millionen Euro.

In einer Woche werden die Franzosen zu einem ersten Treffen und Kennenlernen in Mettmann erwartet. Oltmann: „Burberg-Eicker kann als Teil der CGR-Gruppe seine internationale Präsenz stärken und seinen Kunden das volle Leistungsspektrum eines weltweit tätigen Unternehmensverbundes anbieten.“

Die Geschäftsführung des Mettmanner Traditionsunternehmens wird weiterhin bei Eigen und Oltmann liegen. Insolvenzverwaltung, Mitarbeiter, Geschäftsführung und die Familie Eigen selbst sind laut Oltmann „ebenso happy und glücklich“ wie Kunden und Lieferanten.

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