Jedermann-Rennen macht Hobby-Fahrer zu Helden

Die schwere Strecke verlangt viel Kraft in den Beinen.

Jedermann-Rennen macht Hobby-Fahrer zu Helden
Foto: Dietrich Janicki

Bunte Trikots mit Sponsoren-Aufdruck, schnittige Rennmaschinen und muskulöse Waden - die Fahrer, die sich zum Jedermann-Rennen entlang der Startlinie vor dem Rathaus aufgereiht haben, wirken wie Profis im Sattel. Mit Freizeitradlern haben sie wenig gemeinsam.

Ehrgeizige Ziele verfolgt Johannes Zeiske dennoch nicht. Dabei zu sein, ist für ihn alles. Der Mettmanner freut sich das ganze Jahr auf dieses Rennen. „Mir geht es darum die Atmosphäre zu genießen und herauszufinden, was mein Körper leisten kann. Es ist eine Herausforderung, die Strecke unter Wettkampfbedingungen zu fahren.“

Die Steigungen fürchtet er nicht. „Das Profil gilt als anspruchsvoll, doch das sehe ich nicht so. Bis auf die Herrenhauser Straße ist das alles ganz entspannt. Sonst bin ich mit dem Rad nur in bergigen Gelände unterwegs und Höhenmeter durchaus gewohnt.“ Der 29-Jährige verzichtet auf ein schlankes Rennrad und rollt stattdessen mit seinem bulligen Mountainbike zum Start. Im vergangenen Jahr hat er damit bis zum Schluss durchgehalten und den meisten Applaus bekommen.

Er hat in den vergangenen Wochen jeden Tag im Sattel gesessen und ist zuversichtlich, dass er das Ziel erreicht. Es macht ihm dabei gar nichts aus, dass er dem schnellen Feld vom Start weg hinterher fährt.

„Er hat deshalb Heldenstatuts, weil er bis zum Schluss durchhält“ sagt Stephan Schwedtmann. Er weiß, dass das Jedermann-Rennen anspruchsvoller ist, als es klingt. „Wer hier fährt darf zwar keine Rennlizenz besitzen, sollte aber ein paar Trainingskilometer in den Beinen haben“, sagt der Vorsitzende des RV Edelweiß.

Ingo Herrmann passen die Verbandsstrukturen nicht, deshalb fährt er in der Hobby-Klasse. „Für mich ist das heute Training zur Vorbereitung auf die Deutschen Meisterschaften in den Medizinischen Berufen. Die Berge sind gut für die Form.“

Ähnliche Absichten hat Florian Monz. Er ist neu im Team Mettmann und das Rennen sein erster Fitness-Test. „Es geht darum, mich ein bisschen warm zu fahren für den German Cycling-Cup. Doch ich werde schon versuchen, vorne dabei zu sein.“

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