Keine Angst vor Natter, Hornisse und Co.

Geschützte Tierarten — so kann der Mensch ihnen helfen.

Die Ringelnatter im Garten wird nicht selten mit einem Schrei begrüßt und die Hornisse auf dem Balkon mit der Pantoffel verscheucht. Die artengeschützten Tiere des Kreises Mettmann haben ein schlechtes Image, doch ihnen zu schaden, ist ausdrücklich verboten. Die WZ nimmt den heutigen Tag des Artenschutzes zum Anlass, die wichtigsten Tiere vorzustellen, die vor Ort unter den strengen Artenschutz fallen.

Was tun, wenn im Garten ein Nest voller surrender Tierchen auftaucht? Klaus Adolphy, Abteilungsleiuter bei der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises, sagt: „Wenn es keine Gefährdung gibt, tut man am besten gar nichts.“ Doch falls bei den Bewohnern eine Allergie besteht oder wenn es kleine Kinder in der Familie gibt, kann schon mal Handlungsbedarf bestehen. Dann sollten sich Betroffene am besten mit den Experten des Kreises in Verbindung setzen, denn das Vernichten oder Umsetzen von Hornissen-, Bienen- oder Hummelnestern ist verboten (Telefon: 02104/99 28 12). Wespennester hingegen dürfen zur Not auch vom Laien entfernt werden. „Hummeln und Hornissen sind übrigens überhaupt nicht aggressiv“, sagt Adolphy. Das Gift der Hornisse ist sogar harmloser als das der Biene.

Die nachtaktive Fledermaus lässt sich selten blicken. Der Mensch kann ihr jedoch indirekt schaden, wenn er ihnen den Rückzugsort nimmt. Sie halten sich oft unter Dächern von alten Häusern auf.

In Wülfrath leben sie im Zeittunnel, der deswegen extra im Winter schließt, in Velbert haben sie im Gemäuer des Schlosses Hardenberg ein Zuhause gefunden, weshalb derzeit die Sanierungsarbeiten ruhen. Die Tiere dürfen nicht beim Winterschlaf gestört werden. Furcht braucht niemand vor diesen Bewohnern zu haben. „Wer so ein Tier einmal in der Hand gehabt habt, der hat auch keine Angst mehr“, sagt Götmez-Reinhardt Lederer vom BUND-Kreisverband. Sein Tipp: Einmal eine Fledermaus-Führung durch den Zeittunnel mitmachen.

www.wuelfrath.net/zeittunnel

Es gibt auch Schlangen im Kreis Mettmann. Allerdings sind die bis zu ein Meter langen Ringelnattern absolut ungefährlich — und schon gar nicht giftig. In Ratingen-Hösel gibt es ein beeindruckend hohes Vorkommen und auch in Heilgenhaus und Velbert leben einige Nattern. Ab Mitte Juni legen Weibchen bis zu 40 Eier an ausgesuchten Plätzen ab.

Auch in Gärten. Plötzlich sind die Eier dann in Kompost-, Mist- oder Laubhaufen zu finden. Der Kreis bittet: Wer eine Ringelnatter findet, lässt sie und ihre Eier einfach in Frieden. Diese Tiere können nicht einmal Hund oder Katze schaden. Natter-Meldungen sind möglich unter: Telefon 02104/99 28 15.

Auch Schwalben schützt der Mensch am besten, indem er nicht eingreift — auch wenn sie am Haus nisten und vielleicht auch mal die Hauswände mit Kot verschmieren. In Haan-Gruiten, wo sich Mehlschwalben zu Hause fühlen, gibt es besonders viele „Kotbretter“, die vor Verunreinigungen schützen. Moderne Architektur macht den Vögeln manchmal das Nisten schwer. Lederer erinnert: „Es ist für wenig Geld möglich, sich künstliche Nester in die Wand einsetzen zu lassen.“

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