Kirchendelle: Grüngürtel wird Wohngebiet

Die Pläne der Stadt für die Kirchendelle sehen den Bau von 470 Einfamilienhäusern vor.

Mettmann. Als klar war, dass das jahrzehntelange Warten auf die nördliche Umgehungsstraße B 7n vergebens war, beschloss die Politik, den für die Straße freigehaltenen Grüngürtel zwischen Mettmann und Metzkausen zu bebauen. Rund 560 Wohneinheiten sollten zwischen der Florastraße und dem Stübbenhauser Bach entstehen. Im Planungsausschuss am 18. Mai stellt die Stadt ein überarbeitetes städtebauliches Konzept für das geplante Neubaugebiet vor.

Anders als in der ersten Planung plädiert die Stadt für einen sparsamen Umgang mit Grund und Boden. Nach der aktuellen Rahmenplanung für die Kirchendelle beträgt die Größe des Baulandes 18,8 Hektar, sieben Hektar weniger als ursprünglich vorgesehen.

Durch eine städtebauliche Verdichtung und kleinere Grundstücke können dennoch 470 Einfamilienhäuser sowie 80 Wohneinheiten und andere Bauvorhaben (Mehrgenerationen-Wohnen und Einzelhandel) in dem Baugebiet realisiert werden. Als letztes großes Neubaugebiet Mettmanns könnte die Kirchendelle nach Angaben der Stadt in einem Zeitraum von zehn bis 15 Jahren realisiert werden.

Ausgangspunkt der gesamten Baumaßnahme wird eine neue Straße sein, die von der Hasseler- bis zur Peckhauser Straße und weiter bis zur L 239n führt. Über zwei Kreisverkehre werden die Erschließungsstraßen des neuen Wohngebietes mit der Haupverkehrsstraße verbunden. Die Straße ist Teil des Konzeptes zur Verkehrsentlastung der Innenstadt und wurde als dritte wichtige Straße neben der Osttangente und der Seibelquerspange geplant. Schallschutzwände entlang der Hauptstraße sollen die Anwohner vor Lärm schützen.

Ein neues Nahversorgungszentrum mit SB-Markt und weiterem Einzelhandel für ganz Metzkausen sowie ein Quartiersplatz als öffentlicher Treffpunkt werden als Mittelpunkt des neuen Wohngebietes geplant. Der jetzige Lebensmittelmarkt mit rund 410 Quadratmeter Verkaufsfläche entspricht laut Gutachten nicht mehr aktuellen Anforderungen für die Grundversorgung von rund 6200 Menschen. Platz, um den SB-Markt zu vergrößern, gibt es an der Florastraße nicht.

Zwei Spielplätze sowie ein Ballspielplatz sind weiter geplant. Alte Wege und Verbindungen zwischen Florastraße und Stübbenhauser Bach sollen möglichst erhalten bleiben.

Für die Vermarktung der Häuser und Wohnungen sieht die Stadt genügend Potenzial. Sie stützt sich dabei auf prognostizierte Zahlen für die Boomregion Düsseldorf. Demnach soll in der Landeshauptstadt bis 2020 ein zusätzlicher Wohnungsbedarf von 28 000 Wohneinheiten entstehen. Die Baulandreserven Düsseldorfs sollen aber gerade einmal für 12 000 Wohneinheiten ausreichen. Deshalb soll auf das direkte Umfeld von Düsseldorf ein entsprechender Siedlungsdruck ausgeübt werden, heißt es in der Studie.

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