Kreisstädte an der NRW-Spitze

Ratingen, Monheim und Langenfeld sind nach neuem Ranking der IHK hervorragende Wirtschaftsstandorte.

Herausragende Verkehrsanbindung, zwei schuldenfreie Städte und eine überdurchschnittlich gute Kaufkraft: Der Kreis Mettmann kommt im aktuellen NRW-Mittelstädteranking der Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf bestens weg. Die Wirtschaftsexperten haben dabei 181 Städte mit 20 000 bis 100 000 Einwohnern in den fünf Kategorien Verkehrsanbindung, Finanzen, Wirtschaft, Kaufkraft und Bevölkerungsentwicklung verglichen. Das Ergebnis ist schmeichelhaft für den Kreis. „Auch die schlechteren Städte des Kreises liegen im Gesamtranking noch im Mittelfeld“, berichtet Gerd Helmut Diestler von der IHK.

Die Vorzeigestädte: Ratingen (Platz 2), Monheim (Platz 3) und Langenfeld (Platz 5). Das Neanderland bringt mit seiner sehr guten Verkehrsanbindung, die bei der IHK-Rechnung einen Anteil von 30 Prozent an der Gesamtwertung hat, perfekte Grundvoraussetzungen mit. Ratingen ist durch seine extreme Nähe zum Düsseldorfer Flughafen in der Verkehrswertung auf Platz 1 in NRW, was auch das gute Gesamtabschneiden erklärt. Anders sieht es da beim Städtenachbarn im Osten aus. „Heiligenhaus belastet der fehlende Lückenschluss der A44“, sagt Diestler. In Kombination mit der prekären Haushaltslage verschlug es das Schlusslicht des Kreises auf Rang 142.

Die mit Abstand beste Einkaufsstadt im Kreis ist Hilden (Platz 7 im Gesamtranking), gefolgt von Haan (Platz 22). Wobei Hilden durch seine Innenstadt glänzt, Haans Kunden hingegen selten in die City vordringen. „Haan ist nur so gut, weil es das Möbelzentrum im Norden hat“, bemerkte Ulrich Biedendorf, Geschäftsführer der IHK Düsseldorf.

Mettmann schaffte es trotz guter Voraussetzungen nicht, an die Spitze des Rankings vorzudringen (Platz 72). Auch das ordnete Biedendorf ein: „Mettmann ist eine Stadt mit Potenzial, hat dieses bislang aber nicht so abgerufen.“ Als Beispiel nennt er die Innenstadtentwicklung und die Vermarktung der Gewerbeflächen.

Wülfraths (Platz 28) größtes Manko ist nach den Erhebungen der IHK der Einwohnerrückgang und die ungünstige Prognose. Laut den Statistikern von IT.NRW soll die Stadt bis 2030 noch einmal rund 16 Prozent seiner Bevölkerung verlieren.

Im Vergleich zum ersten Ranking dieser Art im Jahr 2010 ist Monheim durch seine Entschuldung aus dem Mittelfeld heraus am rasantesten nach oben geschossen, wobei die Wirtschaftszahlen der Positiventwicklung noch hinterherhinken. Doch Diestler sagt: „Alle Indikatoren sind hier auf dem Weg nach oben.“

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