Leben mit Schimmelpilzen

Bei Buttgereits schimmelt eine Wand seit Jahren. Nach einem Urteil muss ihre Eigentumsgesellschaft die Dämmung ausbauen — tut es aber bisher nicht.

Mettmann. „Ich werde auch diesmal nicht klein beigeben. Wenn sich nichts tut, stelle ich Strafanzeige wegen Veruntreuung von Geldern“, sagt Joachim Buttgereit aufgebracht. Vor ihm liegen Fotos von feuchten Wänden, Bilder von Gutachten mit Wärmekameras und Kopien vom Schriftverkehr mit Anwälten und Gerichten. Der Grund für den Rechtsstreit ist eine fehlende Wärmedämmung — die trotz Gerichtsurteil bisher nicht von der Hausverwaltungsgesellschaft CBI ausgebaut wird.

Vor 13 Jahren kaufte Buttgereit mit seiner Frau eine Eigentumswohnung an der Straße Am Schlagbaum. Fast genauso lang kämpft er die Dämmung der Wände. Weil die Außenwand nur durch einen ungefähr einen Meter hohen Sockel abgedichtet wird, bildet sich Schimmel an der Schlafzimmerwand.

Die Luft ist muffig und sorgt für gesundheitliche Probleme bei den Bewohnern. Buttgereit klagt über Kopfschmerzen und Atemprobleme. Teilweise quartieren sich die beiden aus dem Schlafzimmer aus. Der Kleiderschrank steht seit fünf Jahren auf Holzklötzchen, ein Radiator hinter dem Schrank trocknet die Luft. „Das verursacht hohe Kosten“, sagt Buttgereit.

Auch nach einem Gerichtsurteil im Frühjahr hat sich nichts an der Situation geändert. Im März gab das Oberlandesgericht Düsseldorf, das Buttgereit angerufen hatte, der Wohnungseigentumsgesellschaft CBI Grundbesitz aus Erkrath Recht. Die CBI verwaltet unter anderem Buttgereits Eigentum Am Schlagbaum. Der Mettmanner Bauverein (MBV) als Bauherr sollte rund 25 000 Euro an die CBI zahlen, weil der MBV die Wohnung hätte abdämmen müssen. Mit dem Geld sollte die CBI sanieren.

Joachim Buttgereit wähnte sich bereits am Ende einer jahrelangen Odyssee. Aber weit gefehlt. „Bis heute ist nichts passiert. Das Geld wurde von der CBI nie in die Dämmung unserer Wände gesteckt. Auch nach mehrmaligem Anschreiben kriegen wir keine Antwort“, sagt der 47-Jährige mit Nachdruck.

Die CBI Grundbesitz wollte sich auf Nachfrage unserer Zeitung nicht zu der Sache äußern, da sich die Geschäftsführung des Unternehmens momentan in Urlaub befindet.

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