Mettmann sucht Koordinator für die Flüchtlingsarbeit

Mettmann braucht einen Mitarbeiter, der sich um die Ehrenamtler und um die Unterbringung der Jugendlichen kümmert.

Mettmann sucht Koordinator für die Flüchtlingsarbeit
Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. In diesem Punkt sind sich die Fraktionen im Familien- und Sozialausschuss und die Stadtverwaltung einig: In Mettmann fehlt ein Flüchtlings-Koordinator. Ein Mann oder eine Frau, der/die in der Verwaltung sitzt und die Arbeit zwischen den Flüchtlingen und den Ehrenamtlern koordiniert.

Doch nicht nur das: Die Zahl der Jugendlichen, die ohne Eltern, Geschwister und Verwandte nach Mettmann kommen, nimmt rapide zu. Mit dem Bus treffen sie in den Erstaufnahmelagern des Kreises an der Flur- und an der Koennecke Straße ein. Dann werden sie sofort in die Obhut des Jugendamtes gegeben, da sie nicht allein im Camp leben dürfen. „Wir haben große Probleme, die Jugendlichen adäquat unterzubringen“, sagt Abteilungsleiter Marco Sucic. Die Arbeit der Ehrenamtler wird zwar von Yasemin Yavuz von der Caritas koordiniert, doch die junge Frau, sie ist Mutter von zwei Kindern, ist nur an zwei Tagen in Mettmann, hat eine halbe Stelle und kann nicht alles leisten.

Die Stadt will sich mit dem Kreis in Verbindung setzen und hofft, dass er als Finanzaufsichtsbehörde die Stelle bewilligt. Denn die Stadt Mettmann benötigt bei Neueinstellungen grünes Licht vom Kreis. Der Grund ist die klamme Haushaltslage der Stadt. Alle Fraktionen votierten dafür, dass die Stadt die Stelle ausschreibt und einen Flüchtlings-Koordinator einstellt.

Zurück zur ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit: Über 35 Ehrenamtler erteilen in Mettmann Deutschunterricht. Und zwar in Gruppen mit sechs bis zehn Teilnehmern, sagt Yavuz. Außerdem gibt es einen reinen Frauensprachkurs mit zehn Teilnehmern. „Im Bereich der Unterkünfte gibt es 15 Ehrenamtler, die Familien oder Einzelpersonen in den Unterkünften besuchen und betreuen. Sie unterstützen die Flüchtlinge bei Behördengängen, Arztbesuchen und im Alltag.

Außerdem gibt einen Café-Treff im Mehrgernationenhaus. Über 30 Flüchtlinge nehmen das Angebot an. Yavuz: „Ferner werden noch Mal-, Näh- und Bastelangebote offeriert, die in unterschiedlichen Räumen stattfinden. Ehrenamtler haben eine Kleiderkammer auf die Biene gestellt und versorgen die Flüchtlinge mit Kleidung.

Die Sportvereine, wie Mettmann-Sport, der ASV und FC Mettmann 08 nehmen Flüchtlinge in ihren Kursen auf, laden sie zum Training ein. Der Radsportverein Edelweiß bietet ebenfalls kostenfreie Mitgliedschaften an. Zwei Ehrenamtler haben unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband Exkursionen so ins Neanderthal-Museum, zur Villa Hügel oder nach Köln. Der Verein Mettmann gegen rechts ist ebenfalls aktiv und ist mit Flüchtlingen zu Fortunaspielen und ins Apollo-Theater gefahren. Ein Ehrenamtler ist für den Bereich Wohnungen zuständig. Yavuz: „Er sucht nach passenden Wohnungen, Möbeln und Transportmitteln und ist recht erfolgreich.“

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