Neue Marke „Neanderland“

Peter Ratajczak ist optimistisch, dass die neue Marke „Neanderland“ funktioniert. Um Mettmann vermarkten zu können, brauche es aber die Unterstützung der Stadt.

Mettmann. Das geschwungene, grüne „n“ ist das neue Markenzeichen der Tourismusregion „Neanderland“. Anfang März dieses Jahres wurde das Konzept der frisch entwickelten Vermarktungsstrategie vorgestellt, bei der sich alle zehn Städte des Kreises gemeinsam präsentieren.

Ziel des Verbundes „Neanderland“ ist es, „Synergieeffekte zu schaffen, also die touristischen Attraktionen zu bündeln, um so die Potenziale der einzelnen Städte zu vervielfachen“, sagt Peter Ratajczak von ME-Impulse. Wie die Nachbarstädte bleibt Mettmann autark, jeder trage sein Quäntchen bei und lasse sich als starker Partner im Verbund optimal vermarkten.

„Und wir liegen genau in der Mitte und wuchern mit dem größten Pfund, dem Neanderthal Museum“, sagt Ratajczak, der seit 20 Jahren Vorsitzender der Werbegemeinschaft Mettmann Impulse (ME-Impulse) ist.

„Das ist kein Job, der vergnügungssteuerpflichtig ist“, beschreibt er sein Engagement in gewohnt kerniger Art. Seit 2009 ist er außerdem Chef der Touristinformation. „Aber mit Luft und Liebe allein kann ich Mettmann nicht vermarkten. Wir brauchen Unterstützung von der Stadt.“

Konkret sind damit ein finanzieller Etat sowie Unterstützung aus dem Rathaus gemeint. „Was wir hier machen, ist Handwerk und hausbacken. Da ist noch riesig Luft nach oben.“ Deshalb freuen sich Peter Ratajczak und Mitstreiter wie Ingo Grenzstein, dass die Stadt beispielsweise Silvia Nolte speziell für Aufgaben des Stadtmarketings ins Boot geholt hat. „Diese Aufgaben lassen sich durch engagierte Ehrenamtler wie uns nicht mehr bewältigen.“

Mit Optimismus, dass die neue Marke „Neanderland“ funktioniert, wollen sie weiter an „Mettmann als Gesamtpaket“ arbeiten. Königshof-Galerie und Kö-Karree locken Leute in die Stadt, nun müssen Geschäftsleute, Gastronomen und touristische Protagonisten, aber auch Politik und Verwaltung zusammengebracht werden, um die Verweildauer der Besucher zu erhöhen.

„Das Heimatmuseum ist toll“, sagt Ingo Grenzstein und bedauert: „Aber kein Mensch kennt es. Es hat ja auch bloß zwei Stunden geöffnet.“ An einem Transfer der Besucher des Neanderthal Museums in die Stadt wird gearbeitet, ein historischer Pfad durch Mettmann, inklusive Oberstadt, wäre aus Sicht der Ehrenamtler gut.

„Wir strotzen vor Festen. Von auswärtigen Besuchern hören wir immer, wie großartig die sind“, verweisen Ingo Grenzstein und Peter Ratajczak auf Weinsommer, Heimat- und Regiobahnfest, den mittelalterlichen Markt und natürlich den Blotschenmarkt. „Da kann man weitermachen“, sagen beide. Oder neue Ideen entwickeln. Davon haben beide genug.

Die Revitalisierung der Overhoffschen Höfe ist eine davon. Ein weiterer Trumpf ließe sich dort platzieren, eine waschechte Neandertalküche. Bundesweit, so Ingo Grenzstein, gibt es eine solche paleolitische Verpflegung bislang nur im Berliner Biorestaurant Sauvage.

„Wir tun, was wir können“, fasst Peter Ratajczak zusammen. „Aber wir tun das bislang für Gotteslohn. „Die Stadt muss eine klare Ansage machen und eine einheitliche Linie definieren.“ Und den kreativen Ehrenamtlern Haushaltsressourcen für ihr Tun zur Verfügung stellen. „Aber das ist das große Problem. Die Stadt hat kein Geld.“

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