Neun Hundebabys zum Verlieben

Die Australian Shephard-Hündin Josie von Katja Schmitten hat neun Junge bekommen. Die Hobby-Züchterin möchte die potenziellen Käufer kennenlernen, bevor sie ihnen ein Tier abgibt.

Dicht ineinander verknäuelt liegen sie in ihrem großzügigen Welpenbett und tasten mit den winzigen Pfoten nach Körperkontakt. Ihre Augen sind noch fest geschlossen und nur mit einem unsicheren Fiepen machen sie sich ab und zu bemerkbar. Die neue Welt müssen die neun Hundebabys erst Stück für Stück entdecken. „Erst kommt die große Kiste dran, dann das Wohnzimmer und später Terrasse und Garten“, berichtet Katja Schmitten. Sie hat als Hebamme ihre Australian Shephard-Hündin Josie bei der Geburt vor zehn Tagen unterstützt.

„Es ging am Freitagabend los und Samstagmittag war der erste endlich da. Anschließend kamen die anderen im Abstand von etwa 20 Minuten. Die fünf Mädels und vier Jungs sind gesund und mit einem Geburtsgewicht von 350 bis 450 Gramm alle kräftig.“

Die Mettmannerin ist stolz auf ihre vierbeinige Mama. „Sie macht das ganz toll, kümmert sich sehr liebevoll und weiß immer genau, wann sie wem das Bäuchlein massieren muss, um die Verdauung anzuregen.“ Dabei hat die junge Mutter noch nicht so viel Erfahrung, denn es ist erst ihr zweiter Wurf. „Zuletzt hatte sie vor drei Jahren Junge. Danach brauchten wir als Familie eine Pause und Josie auch“, betont Katja Schmitten.

Die Zucht ist für sie Leidenschaft und kein Geschäft. „Wir waren so begeistert von der Rasse und dem Charakter unserer Hündin, dass wir das probieren wollten. Allerdings wussten wir da noch nicht, was auf uns zukommt.“ Denn durchwachte Nächte, ständiges Putzen und die richtige Erziehung gehören selbstverständlich dazu.

„Die Mutter muss häufiger raus, dann müssen wir schauen, dass sie keinen der Kleinen quetscht und alle den Weg zu den Zitzen finden. Das ist anfangs sehr anstrengend“, sagt die 53-Jährige. Später muss sie viermal täglich Futter machen und als Spielgefährtin zur Verfügung stehen. „Damit die Welpen sich optimal entwickeln, bauen wir ihnen eigenen Spielplatz mit Wippe, Tunnel, Wackelbrett und Bällebad. Das schult Selbstvertrauen, Koordination und Körpergefühl.“ Schrittweise erweitert sich die Welt, in der die kleinen Hunde auf Entdeckungsreise gehen. Sie lernen Halsband und Leine kennen, machen ihre ersten Ausflüge mit dem Auto sowie auf vier Pfoten und bekommen die wichtigsten Kommandos beigebracht. „Es ist immer spannend zu beobachten, wie die Tiere reagieren.“

Während sie die meisten Abenteuer gemeinsam erleben, sind sie beim Wesenstest auf sich allein gestellt. „Damit wir sie besser einschätzen können, konfrontieren wir sie einzeln mit einer fremden Umgebung und unbekannten Geräuschen. Dann sehen wir, wer forsch darauf zu geht oder eher schüchtern ist.“ Da die Tiere auch als Therapiehunde beliebt sind, ist der Charakter beim Verkauf entscheidend. „Dafür eignet sich ein mutiger, aber ausgeglichener Typ, für eine Ersthunde-Familie ist dagegen ein ruhigerer Vertreter besser geeignet“, sagt Katja Schmitten.

Sie möchte die potenziellen Käufer zunächst kennenlernen, bevor sie ihnen einen ihrer Welpen anvertraut. „Wir telefonieren erst einmal und wenn die Hunde vier Wochen alt sind, können sie zum ersten Besuch kommen. Bis zum Abgabetermin nach acht Wochen sollten sie möglichst mehrmals kommen, um das Tier besser kennenzulernen.“ Zunächst genießen die Kleinen jedoch die Fürsorge ihrer Mutter und die Geborgenheit in der Familie.

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