Oldtimer für Ralley aufpoliert

66 Teilnehmer starteten am Wochenende mit ihren historischen Wagen bei der Histo Neanderland.

Oldtimer für Ralley aufpoliert
Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Samstagvormittag war Showtime am Rathaus. Tiefe Glücksseufzer und bewundernde Blicke gab es für die schönen alten Fahrzeuge. Bevor kurz nach 12 Uhr der Startschuss zur diesjährigen „Histo Neanderland“ fiel, hatten Flaneure die Möglichkeit, sich am Anblick vorbildlich gepflegter Karosserien alter Autos zu freuen.

„So ein Auto hätte ich auch gerne“, schwärmte Christa Huber mit Blick auf einen Buckelvolvo. Amtlich korrekt heißt der Personenkraftwagen „PV 544“ und ist inzwischen unbezahlbar. „Zu einem solchen Auto, das Sie selbst restauriert haben, haben Sie einfach eine ganz emotionale Bindung“, war verschiedentlich von den Besitzern der Oldtimer zu hören. Und dieser emotionale Mehrwert macht die Schätzchen wohl unverkäuflich.

Am Klassikertag waren exklusive Einzelstücke wie ein eiscremefarbener Belvedere, ein schnittiger Triumph und dicke Schlachtschiffe wie ein Opel Olympia neben Kübelwagen, Benz-Limousinen sowie einigen alten Porsches zu bestaunen.

„Wir sind total verliebt in diesen Autotyp“, erklärte Ursula Kimmerle, warum sie mit einer Corvette C2 „Stingray“ aus dem Baujahr 1965 am Start ist. Vor drei Jahren hat sich die Erkratherin zusammen mit ihrem Mann „den Traum“ angeschafft.

Vier bis fünf Mal jährlich nehmen sie an Rallyes teil, die in Mettmann mögen sie besonders. „Die fängt kommod an und führt durch ein schönes Gebiet. Wir nennen es die ‚Bergische Toskana’.“ Im Alltag fahren die Amerika-Fans einen anderen Wagen, schließlich ist die Corvette auch eine Geldanlage.

Ursula Kimmerle, Oldtimer-Fahrerin

Dass die Liebe zu alten Ostfabrikaten wie Wartburg, Trabant oder Tatra auch nach der Wende nie so richtig abgerissen ist, stellte Albert Köster unter Beweis. „Die meisten Fahrzeuge waren schon 1989 Oldtimer“, seinen hatte er „auf der Suche nach etwas Besonderem“ aus Berlin nach Ratingen bringen lassen.

In Erkrath wurde aus dem unscheinbaren eierschalenfarbenen Gefährt dann ein Traum in violett. Mit dem ging der Oldtimerfan jetzt als Beifahrer bei der Rundfahrt an den Start. Und bei der kam es nicht allein auf die Fahrkunst mit den gut gehegten und gepflegten Vehikeln an.

Anhand eines so genannten Roadbooks, so etwas wie einem Navigationsgerät auf Papier, und darin enthaltenen Zeichen, musste der insgesamt 120 Kilometer weite Weg gefunden und abgefahren werden. Und nebenbei gab es auch noch einige Fragen zu beantworten. „Da sind wir klar im Vorteil“, freute sich Ursula Kimmerle, „wir kennen uns hier ganz gut aus“.

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