Patenschaft: Vom Landtag in Schule

In Carina Gödecke hat die FHDW eine namhafte Patin gewonnen. Die Landtagspräsidentin will die Schüler unterstützen.

Mettmann. Dass die Präsidentin des Düsseldorfer Landtags, Carina Gödecke (SPD), die Patenschaft über ihre Klasse übernommen hat, macht die Schüler der Jahrgangsstufe zwölf des Mettmanner Berufskollegs Neandertal stolz. „Ich finde es toll, dass wir Kontakt zu Unternehmen aber auch zur Politik bekommen“, sagt Nick Hoffmann (17). Er ist einer von 20 Schülern des Berufskollegs, die jeden Donnerstag neben der Schule auch noch an der Mettmanner Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) von 10 bis 16 Uhr das Fach Wirtschaft büffeln.

Vor drei Jahren haben das Berufskolleg und die FHDW einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Seitdem haben Schüler auf ihrem Weg zum Fachabitur die Möglichkeit, zusätzlich an der Fachhochschule Vorlesungen zu besuchen. Sie lernen die Anforderungen einer universitären Laufbahn kennen. In die FHDW-Klasse kommt aber nur, wer zuvor Berufspraktika absolviert hat.

Nick Hoffmann „opferte“ wie alle anderen Schüler dafür 16 Wochen seiner Ferienzeit. Er war Praktikant in der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert (HRV), einem Kooperationspartner des Berufskollegs. „Dort werde ich, wenn ich mit der Schule fertig bin, auch meine Ausbildung machen. Ich habe bereits eine Zusage“, sagt der Schüler. Nach der Ausbildung will er noch studieren.

Landtagspräsidentin Gödecke möchte dieses Engagement der Schüler als Patin unterstützen. „Ich sehe das als Bestätigung für die Schüler, dass sie den richtigen Weg eingeschlagen haben. Dabei möchte ich sie unterstützen.“ Deshalb sagte sie den Schülern zu, sich regelmäßig mit ihnen zu treffen.

„Die Schüler erwarten, dass ich für sie da bin.“ Im Rahmen einer neuen Partnerschaft des Berufskollegs mit einer arabischen Schule aus Israel hatte Berufsschullehrer Peter Enzenberger bei einem Besuch mit den Gästen aus Israel im Landtag die Präsidentin gefragt, ob sie sich eine Patenschaft für die FHDW-KLasse vorstellen könnte. Enzenberger: „Sie war davon begeistert und hat spontan zugesagt.

Für die FHDW ist die Landtagspräsidentin natürlich ein willkommener Werbeträger. Die Fachhochschule hat es sich aber auch zum Ziel gesetzt, zusammen mit Partnern aus der regionalen Wirtschaft und der Politik Absolventen des Mittleren Bildungsabschlusses und Unternehmen zusammenzuführen und das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken.

Lina Felden (19) möchte nach der Schule in die Wirtschaft. „Projektmangement, Veranstaltungen organisieren — das möchte ich mal machen.“ Dass sich Lernen lohnt, weiß die Schülerin. Sie war schon im Auswahlverfahren der FHDW, kann dort mit dem dualen Studium (Theorie und Praxis) beginnen. Dafür sucht sie aber noch ein Partnerunternehmen, von dem sie hofft, dass es einen Teil der Studiengebühren von monatlich immerhin 600 Euro übernimmt.

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