Porträt aus Erkrath: Klaus-Dieter Holst - Ein Manager – kein Politiker

Klaus-Dieter Holst hat am Freitag seinen letzten Arbeitstag. Ein Rückblick auf seine Laufbahn als Technischer Beigeordneter.

<strong>Erkrath. Einen Mitspieler wie ihn wünscht sich jede Pokerrunde. Sitzt er am Tisch, gibt es nämlich einen weniger, dessen Gesichtsmuskeln wie lahm gelegt scheinen - egal, ob er das große Blatt oder den Untergang in der Hand hält. Klaus-Dieter Holst wäre in diesen Kreisen der große Verlierer. Seine Mimik von der emotionalen Befindlichkeit zu trennen, fällt dem Technischen Beigeordneten der Stadt äußerst schwer. Es gab Ausschuss- und Ratssitzungen, in denen allein sein Blick Sorge um das körperliche Wohlergehen dessen weckte, der da durch Äußerungen in den Fokus des 59-Jährigen geraten war.

"Ich bin dem Ruf der Karriere gefolgt." Klaus-Dieter Holst über seinen Weg nach Erkrath...

"Es fällt mir schwer, mit persönlichen Angriffen umzugehen. Ich bin kein Politiker", sagt Holst. So redet einer, der selbst sagt, sich "stumpf, ohne Parteibuch, auf die Stelle beworben zu haben". Das war 1983. Am 15. März 1984 hatte Holst seinen ersten Arbeitstag als Technischer Beigeordneter. Der Stadtdirektor hieß damals Helmuth Günter, die Bahnstraße war noch keine Fußgängerzone, und der Bau des Kaiserhofs hatte auch noch nicht begonnen.

24 Jahre und zwei weitere Wahlperioden später räumt Holst sein Büro auf. Heute ist sein letzter Arbeitstag. "Ich bin froh, dass ich gehen kann", sagt er.

Wer ist dieser Mann, den die wenigsten Bürger kennen gelernt haben, weil er nie Bauanträge angenommen oder vor Ort die Einhaltung von Baurecht kontrolliert hat? "Ich verstehe mich als Manager des technischen Dezernats", sagt Holst.

Der Unterfeldhauser Holst, der seinen Stadtteil kurz mit "tote Hose" bezeichnet, wird solche Entwicklungen aus der Distanz desjenigen heraus beobachten, der nicht immer ein ungestörtes Verhältnis zu Erkrath und zu seinen Vorgesetzten hatte. Nachtreten indes ist seine Sache nicht, und so belässt er es dabei, die Behandlung durch Bürgermeister Arno Werner als "eine meist faire" zu bezeichnen.

Privat Holst ist verheiratet und hat eine 25 Jahre alte Tochter. Seine außerberuflichen Interessen gelten der Kultur - Malerei und Musik, wie die Sandheider Meisterkonzerte.

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