Sternenlicht-Express: Nächster Halt – Stadthalle Erkrath

Revue: Zwei Tage lang machte der Sternenlicht-Express Station – zur Freude der 800 Besucher.

Erkrath. Die internationalen Züge haben am Wochenende ihre Kräfte in der Stadthalle gemessen - zumindest in den Träumen eines Kindes. Um den neuen Weltmeister zu finden, rasen die Züge nicht nur über die Bühne, sondern auch über Rampen durch den Zuschauerraum - allen voran Greaseball, die starke Diesellok und die moderne E-Lok Electra.

Selbstbewusst stellt sich auch Rusty dem Wettkampf, eine sympathische, aber völlig veraltete Dampflok. Doch als sich seine große Liebe, Erste-Klasse-Waggon Pearl, von ihm abwendet und mit Electra ins Rennen geht, steht Rusty allein da.

Mit Darstellern, die fit auf ihren Rollschuhen sind und Kostümen, die den Originalen aus Bochum Konkurrenz machen, begeisterte das Ensemble der Sternenlicht-Revue die jeweils über 400 Zuschauer am Samstag und Sonntag. Dass die Musik dabei "nur" vom Band kam, schadete der Atmosphäre auf und vor der Bühne nicht - laut und anhaltend belohnte das begeisterte Publikum die Darsteller immer wieder mit Applaus.

Das Ensemble tritt seit 1996 in NRW auf. Mit drei bis vier Aufführungen im Jahr wurden so bislang rund 135 000 Euro eingespielt - Geld, das ausschließlich wohltätigen Zwecken zugewendet wird. Die Einnahmen dieses Wochenendes gehen an die Mettmanner Hans-Helmich-Schule für geistig behinderte Menschen.

"Wir bieten unseren Schülern einmal pro Woche eine Reittherapie im Düsseldorfer Reit- und Pony-Club an. Mit dieser Spende können wir die Reittherapie langfristig durchführen", freut sich Schulleiter Peter Bentlage.

Bereits 2003 ermöglichte die Sternenlicht-Revue der Förderschule die Anschaffung eines Schulbusses. "Die Säle bekommen wir oft günstig oder kostenlos. In diesem Fall hat der Förderverein der Schule die Saalmiete übernommen", erklärt Ingrid Ochott, eines der vielen engagierten Elternteile. "Alle anderen Kosten tragen wir allerdings selbst."

Während die 32 Kinder und Jugendlichen auf den Rollschuhen stehen, sind die Eltern zudem für Auf- und Abbau, Licht, Technik und Ton zuständig. "Ich habe das Starlight-Express-Original in Bochum 14-mal gesehen", erzählte Malou Ferfers, die seit zwei Jahren zum Ensemble gehört. Nach einer Stunde in der Maske verwandelt sich die 15-Jährige in die Dampflok Rusty. "Wir haben es sehr gut. Mit den Spenden können wir anderen helfen, denen es nicht so gut geht."

Als sich nach über zwei Stunden der Vorhang schließt, hat Rusty nicht nur die Weltmeisterschaft, sondern auch Pearl für sich gewonnen. Und die Schüler der Mettmanner Hans-Helmich-Schule sind der regelmäßigen Reittherapie ein großes Stück näher gekommen.

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