Warten hat sich nicht gelohnt

Eigentlich sollte das demontierte Spielgerät längst wieder aufgestellt worden sein. Davon ist jetzt keine Rede mehr.

Hochdahl. Die Bühne für Realsatire steht in Hochdahl. Genauer zwischen den Straßen Am Kleff und An den Höfen. Dort gab es Ende vorigen Jahres noch eine steinerne Tischtennisplatte. Nicht gerade der Stoff für großen Sport, aber für ein wenig Ping-Pong allemal ausreichend.

Allerdings wurde nicht nur gespielt, sondern auch abgehangen, was Anwohner in Verbindung mit Jugendlichen als Quell der Ruhestörung empfanden. Mitarbeiter des Tiefbauamts bauten daraufhin die Platte ab. Und die umstehenden Sitzbänke gleich mit.

Sich damit zum Erfüllungsgehilfen von nörgelnden Anwohnern gemacht zu haben, ließ Jugendamtsleiter Uwe Krüger nicht gelten. "Wir haben uns das nicht leicht gemacht. Der Entscheidungsprozess hat ein halbes Jahr lang gedauert."

Seitdem sind erneut sechs Monate vergangen. Das Versprechen Krügers, den massiven Spieltisch wieder aufstellen zu lassen, "weil ich die Wichtigkeit nicht erkannt habe", wartet jedoch noch immer auf Einlösung.

Das ist auch Anwohnerin Kornelia Frotz aufgefallen, deren elfjähriger Sohn Yannick zu den Kindern gehört, die gerne wieder Zelluloidbälle schlagen würden: "Ich hätte die Tischtennisplatte gerne wieder", sagt er. Und als Mutter, die ein solcher Wunsch nicht ungerührt lässt, hat sie an die Verwaltung geschrieben.

Auch andere Familien erinnerten Krüger an seine Zusage - indes: "Alle Schreiben bleiben bisher unbeantwortet", sagt Frotz. Die Platte, so ihre Vermutung, sei wohl verschwunden.

Nicht ganz, wie die Recherchen der WZ ergeben hat. Sie steht auf dem Gelände des Bauhofs. Dort, wo Streusalz gelagert und städtische Fahrzeuge geparkt werden. Lange wird sie da nicht mehr zwischengelagert. "Sie ist reif für den Schrott", hat Krüger mittlerweile erkannt. Immerhin sei sie 20 Jahre alt. "Wenn die wieder aufgestellt wird, mache ich mich lächerlich."

Da auch die Anschaffung neuwertigen Ersatzes nicht geplant ist, empfiehlt Krüger Yannick Frotz und anderen Kindern, die Tischtennis spielen wollen, "zum TSV Hochdahl oder zum Jugendtreff an der Sedentaler Straße zu gehen. Da bauen wir denen einen Tischtennisplatte auf".

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