Zu viele Kinder, zu wenig Platz

Für Ogata und „Verlässliche Grundschule“ gibt es wesentlich mehr Anfragen als Angebot.

Mettmann. „Wir würden gerne alle Anfragen mit guten pädagogischen Konzepten umsetzen“, sagt Lilo Löffler. Die Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer Mettmann (SKFM) hat nur ein Problem, das aber ist massiv: Es gibt wesentlich mehr Anfragen als Plätze. Die Rede ist von den Bereichen Offener Ganztag (Ogata) und Verlässliche Grundschule (VL).

Bis zum 15. April können Eltern ihre Betreuungswünsche anmelden. Doch bereits weit vor diesem Stichtag wissen Lilo Löffler und Caroline Salafia (die Diplom-Sozialpädagogin koordiniert die Schulbetreuung): „Die zu erwartenden Zahlen können durch das bestehende räumliche Angebot nicht gedeckt werden.“ Akribisch haben beide Frauen die Daten der vergangenen Schuljahre von 2008/09 bis 2010/11 aufgearbeitet. „In allen Bereichen ist ein sprunghafter Anstieg zu verzeichnen.“

So entwickelten sich die Zahlen in der Ogata Neanderhöhle von 102 (2008/09) auf 115 (2010/11). Für das kommende Schuljahr 2011/12 ist eine Bewerberzahl von 143 Kindern prognostiziert. „Und hier haben wir die Abgänger aus dem vierten Schuljahr bereits herausgerechnet. Die Versorgungsquote steigt, davon ist auszugehen“, erklärt Lilo Löffler.

Das hängt einerseits mit der Lebenssituation vieler Eltern zusammen, die als Doppelverdiener beide berufstätig sind. Auch viele Alleinerziehende können Familie und Beruf ohne Ogata oder Verlässliche Grundschule nicht koordinieren. Außerdem hat sich laut Löffler die Betreuungsform Ogata mittlerweile etabliert: „Die pädagogische Arbeit wird inzwischen anerkannt und geschätzt“ — und von vielen Eltern für ihre Kinder gewünscht.

Dieser Aspekt trifft nun auf die seitens der Politik zitierten Zahlen der geburtenschwächeren Jahrgänge. Sprich: Rein rechnerisch ist auf Grundlage der Geburtszahlen von rückläufigen Anmeldezahlen auszugehen. Hinzu kommt die klamme Kasse der Stadt.

Am Standort Gruitener Straße — hier bieten die GS Am Neandertal zusammen mit der GS Neanderstraße vier Gruppen an — stößt beispielsweise die Mensa bei der Auslastung mit derzeit 115 zu verpflegenden Kindern an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Zahl von 143 Kindern wird prognostiziert. Abgesehen davon stellt der Gesetzgeber in Sachen Hygiene und Lagerkapazitäten der Gesetzgeber genaue Vorgaben, die nur durch Baumaßnahmen erfüllbar sind.

Bereits im Januar suchten die SKFM-Frauen das Gespräch mit den Schulleitern, außerdem haben die Schulleitungen und Verantwortlichen der Stadt miteinander gesprochen. Über Resultate im Sinne der Kinder würden sich alle Beteiligten freuen, am liebsten schon morgen: „Uns rennt die Zeit davon“, sagt Löffler.

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