Züchter fühlen sich von der Politik vernachlässigt

Der Rasse- und Geflügelzuchtverein wünscht Hilfe bei der Suche nach einem Standort für eine Zuchtanlage.

Züchter fühlen sich von der Politik vernachlässigt
Foto: Achim Blazy

Es piepst, scharrt und gackert: Der Rasse- und Ziergeflügelzuchtverein Mettmann-Metzkausen (RZGZV) hatte zum Sommerfest eingeladen. Im Garten des Hotels Am Röttgen waren mehrere Volieren aufgebaut, um Bürger über die Arbeit und die Ziele des Vereins zu informieren. Wichtigste Botschaft: „Es gibt uns noch“, sagt Stefan Krus, Sohn des 1. Vorsitzenden. Zuletzt war es ruhiger geworden um die Geflügelzüchter.

Vor einigen Jahren wollten sie eine Zuchtanlage in Mettmann aufbauen, doch sie fanden keine geeignete Fläche. Krus beklagt die mangelnde Unterstützung durch die Politik, und zwar von Gemeinde- bis Bundesebene. „NRW-Umweltminister Johannes Remmel sollte von Hause aus eigentlich an unserer Sache gelegen sein, doch er und seine ganze Partei interessieren sich nicht. Traurig“, so Krus. Denn die Zuchtvereine leisten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Sie erhalten alte und seltene Rassen in artgerechter Haltung. Bei den Vereinsmitgliedern dürfen die Küken noch langsam auf natürliche Weise wachsen, ganz ohne Mastfutter. „Wir ziehen auf Schönheit und Erhaltung“ sagt Krus.

Einige Exemplare müssen deshalb leider aussortiert werden. „Die werden dann der Küche zugeführt“, so Krus. Immerhin schmecken natürlich aufgezogene Hühner besser als Industriefleisch. Die Vereine und Verbände der Rassegeflügelzüchter veranstalten regelmäßig Schauen. Doch das ist kein Selbstzweck, sondern ermöglicht Kontrolle und Vergleich der Rassemerkmale. Am 7. und 8. November ist die nächste Ausstellung des RZGZV im Hotel am Röttgen, Interessierte sind wieder herzlich eingeladen.

Beim Sommerfest ging es derweil gemütlich zu. Eine ausgebüxte Hühnerfamilie grub ein Beet nach dem anderen um, Kinder konnten sich im Angel-Auswerfen üben und die Mitglieder und Gäste saßen zusammen.

Befreundete Vereine von Imkern, Kaninchen- und Nutzpflanzenzüchtern hatten ihre eigenen Stände aufgebaut. Die Eistauben saßen etwas verunsichert in ihrer Voliere, die Zwerg-Wyandotten ließen es ruhig angehen.

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