Biologie fernab vom Lehrplan

Bayer CropScience öffnete am Wochenende seine Türen — Gelegenheit für Besucher, selbst zu Forschern zu werden.

Monheim. Der elfjährige Jan ekelt sich ein wenig. „Igitt!“, ruft er laut. Zusammen mit seiner Familie steht er in einem Zelt auf dem Gelände von Bayer CropScience. Dort wird am Samstag „Ein Tag für Entdecker“ veranstaltet, in dessen Rahmen die Bayer AG die Pforten für Besucher öffnete. Vor ihm in einem Schaukasten tummeln sich Flöhe, Mücken und Zecken. Um ihn herum stehen weitere Kinder und Erwachsene. Die meisten von ihnen sind Tierhalter und kennen einige der Tierchen aus dem Alltag mit Hund und Katze. „Was bin ich froh, wenn die Zeckensaison wieder vorbei ist“, sagt Susanne Vogel. Ihrem Hund müsse sie regelmäßig einige der Blutsauger entfernen. Am Stand gibt das Bayer-Team Tipps zu Floh- und Zeckenschutzmitteln.

Nur wenige hundert Meter weiter wird den Flöhen schon deutlich mehr Wohlwollen entgegengebracht. Marco Assman zeigt seinen Flohcircus. Besucher bestaunen, wie ein Floh mit unerwarteter Kraft einen kleinen Wagen zieht. Auf der anderen Seite des Weges gibt es eine Vorführung der Hundestaffel Leverkusen. Frederike Keil und Hund Laney zeigen ihr Können auf einem Parcours zur Übung von Trümmerbegehungen.

Ein wenig weiter im Tropicarium von Bayer wachsen viele exotische Pflanzen, darunter Zuckerrohr, Reis, Kaffee und Kakao. Auch dieser Miniatur-Urwald wird umringt von Informationsständen. Beim Stand des Betriebsrates können alle Besucher auf einer Strichliste festhalten, welche Faktoren ihnen bei einem Beruf besonders wichtig sind. Dabei wird besonders das Einbringen eigener Ideen in die Arbeit als wichtig eingestuft.

Am Stand des Leverkusener Imkervereins wird nicht nur erklärt, wie Honig hergestellt wird — Besucher können auch Bienenwachskerzen herstellen. Das gefällt besonders Familie Wieczorek: „Unsere Kerzen benutzen wir auf jeden Fall noch dieses Wochenende“, sagt Familienvater Adrian. Ihm gefällt besonders, dass Kinder nicht nur zum Lernen eingeladen sind, sondern auch etwas erleben können.

Davon war auch Annette Velten begeistert. Die dreifache Mutter verbringt mit ihren Kindern nahezu den ganzen Tag auf dem Bayer-Gelände. „Hier können die Kinder auch mal etwas in der Praxis ausprobieren“, sagt sie. Ihre Kinder tragen zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Tüten voller Geschenke und Andenken mit sich herum.

In einer befindet sich ein kleiner Blumentopf mit einer jungen Baumwollpflanze, die die Kinder selbst eingepflanzt hatten. Für Tochter Paula (11) war Biologie schon vorher ein Lieblingsfach, „aber hier kann man das direkt erleben und hört es nicht nur von einem Lehrer“, sagt sie.

Ihr Bruder Lauritz ist noch immer besonders von der Kakerlaken-Rennbahn begeistert. Dort hatte er mehrmals mit seiner Mutter gewettet, aber immer auf das falsche Tier gesetzt. Aber jetzt hat er zum Leidwesen seiner Mutter einen neuen Wunsch. „Können wir noch mal zum Rennen? Ich möchte Fragen ob ich eine von den Kakerlaken haben kann.“

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