Der Süden wird angepackt

Wohnen am See und eine Verlegung der Bürgerwiese rücken näher. Und damit wird auch eine Stichtrasse vom Berliner Viertel zur Alfred-Nobel-Straße immer wahrscheinlicher.

Monheim. Wohnen mit Blick aufs Wasser, Badespaß in der Natur — im Süden Monheims zwischen Kurt-Schumacher- und Alfred-Nobel-Straße arbeitet die Stadtplanung mit Hochdruck an einem komplett neuen Gesicht für das Areal. Am Nord- und Ostufer des Krämer-Sees hinter dem „mona mare“ sollen rund 30 Häuser in exklusiver Lage entstehen. Die Bürgerwiese wird weiter in Richtung Alfred-Nobel-Straße verlegt. Und von dort aus soll dann am Südufer des ehemaligen Baggerlochs das Schwimmen im See möglich sein. Auf dem Gelände der alten Bürgerwiese sind weitere 60 Wohneinheiten vorgesehen.

Mit Besitzer Ludwig Krämer aus Bergisch Gladbach ist die Stadt nun offensichtlich doch noch handelseinig geworden. „Die Gespräche laufen gut. Wir benötigen nun nur noch Standsicherheitsnachweise für die Uferbereiche, an denen gebaut werden soll. Dann kann es zügig weitergehen“, sagt Thomas Waters, Chefplaner im Rathaus. Er hofft, dass noch bis Ende des Jahres ein sogenannter Satzungsbeschluss gefasst wird. Baubeginn könnte dann schon 2012 sein.

Freilich muss für das Gesamtpaket erst einmal ein Investor gefunden werden. Allerdings dürfte das angesichts der attraktiven Lage wohl kaum ein Problem sein — ist sich Waters sicher. Er betont aber auch, dass erst gebaut wird, wenn alles aus einem Guss ist.

Der erste Schritt wird nun die Abflachung der Böschung des Südufers sein. Da stehe Ludwig Krämer im Rahmen der Renaturisierungsmaßnahmen in der Pflicht. Gleichzeitig ist die Maßnahme wichtig für die spätere Umgestaltung in einen Schwimmbereich.

Mit der Überplanung des Bereichs rückt auch eine von der Stadtverwaltung ersehnte Verkehrsentlastung immer näher: eine direkte Verbindung aus dem Berliner Viertel auf die Alfred-Nobel-Straße. Vor allem die Ströme in Richtung Autobahn über die Oranienburger- und Opladener Straße und zurück könnten so entzerrt werden. Aber auch Anwohner entlang der Bleer Straße dürfen auf Entlastung hoffen.

Die neue Entlastungstrasse verläuft aber nicht über die Köpenicker Straße gen Süden. Laut Waters wird direkt am „mona mare“ der Schwenk ins neue Wohngebiet auf der jetzigen Bürgerwiese geschaffen. Und vom Ende dieser Erschließungsstraße sind es dann nur noch einige hundert Meter bis zur Alfred-Nobel-Straße. Wann das Stück allerdings gebaut wird, kann Waters nicht sagen. „Das ist eine Entscheidung der Politik. Im Flächennutzungsplan ist es vorgesehen. Aber die Prioritätenliste bestimmt der Rat“, sagt er.

Die Kosten für die Endtrasse schätzt Waters auf maximal 500.000 Euro. Und Kämmerer Max Herrmann sieht trotz der Tatsache, dass Monheim im Nothaushalt ist, sehr wohl Spielraum.

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