Fährbetrieb Monheim-Dormagen verzögert sich

Es fehlen laut Verein noch 24 000 Euro, um den alten Fährbetrieb zwischen Monheim und Dormagen wiederzubeleben. Geht alles klar, kann im Sommer gestartet werden.

Monheim. Die Forsythien blühen, die Birken werden grüner. Doch nach den erfreulich warmen Tagen ist es doch wieder kühler geworden. Wer mag da an eine Überfahrt von Monheim nach Dormagen per Schiff denken? Aber, es ist auch noch nicht so weit.

Hat es noch vor Monaten geheißen, das Piwipper Böötchen nähme bald Fahrt auch, so verzögert sich die Sache. Im Juli oder im August wird es die ersten Fahrten von Monheim nach Dormagen geben. Und das hieße auch, dass der Spielmann wohl im September mit der Fähre übergesetzt würde.

Flott ginge es dann. Drei Minuten soll die Überfahrt von Dormagen bis Monheim dauern. Doch es geht nicht nur um das Brauchtum von Gänseliesel und Spielmann, viele Leute haben in den vergangenen Jahren das Piwipper Böötchen richtig vermisst. Und das es wieder Fahrt aufnehmen soll, war den Monheimern wichtig. Der Vorstand des Vereins wurde jetzt wiedergewählt.

An der Spitze steht Professor Heiner Müller-Krumbhaar, Emil Drösser, das Monheimer Urgestein ist der zweite Vorsitzende. 250 000 Euro werden benötigt, das Boot wieder flott zu machen. Vieles ist erreicht worden. Es fehlen noch 24 000 Euro. Auch der Landschaftsverband Rheinland gab 30 000 Euro dazu.

Beim Verzällchenabend in der Gaststätte „Ritter“ vor zwei Wochen in Langenfeld gab es eine Hutsammlung. „400 Euro kamen zusammen“, sagt Heiner Müller-Krumbhaar. Doch es sind noch nicht alle Spendenüberweisungen auf das Vereinskonto eingegangen. Und der Verein hofft auf eine Summe, die das Böötchen zum Fahren bringen kann.

Das ganze Projekt liegt den Monheimern am Herzen. Bis Mitte der 1970er-Jahre fuhr die Fähre regelmäßig auf die andere Rheinseite. Nicht jeder hatte ein Auto, um Verwandtschaft drüben zu besuchen. Da war die Fähre wichtig. Doch dann kamen die Rheinbrücken, die Autos, die Fähre war nicht mehr so wichtig.

Doch fehlte sie vielen. Und dann kam die Idee, das Böötchen wieder aufleben zulassen. Ob es nun am Wochenende oder auch mal an anderen Tagen fährt, das weiß man noch nicht. „Man könnte ja mal den Rhein rauf und runter fahren“, so die Ideen des Vereins. „Wichtig ist uns der Rhein, er soll als Fahrstraße wieder wahrgenommen werden. Außerdem ist es dort wunderschön. Es wird dort wieder geangelt, der Rhein ist doch kein Feind“, sagt Müller-Krumbhaar.

Er sieht auch die Jugend angesprochen. Von Dormagen sei man auch in wenigen Minuten in Monheim. Und vielen könnte doch der Monberg mit der Gastronomie auch gefallen. Und von der Anlegestelle zur Altstadt sei es auch nicht weit. Das wären Attraktionen, von denen alle profitieren könnten. Auch in Dormagen ist man von allen Ideen begeistert.

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