Gastschülerin aus Alaska: „Monheim hat viel zu bieten“

Mali Tamone (17) aus Alaskas Hauptstadt Juneau lebt für ein halbes Jahr in Monheim. Sie findet: Der Rhein und die alten Häuser sind Anziehungspunkte für Touristen.

Monheim. Wenn sie durch Monheim geht, sieht sie es mit anderen Augen als die Einheimischen. Mali Tamone (17) kommt aus Alaska und geht nun ein halbes Jahr in die elfte Klasse der Peter-Ustinov-Gesamtschule.

Sie lebt in der Familie ihrer Cousine und hat schnell Anschluss gefunden. Das Vorurteil, der muffeligen Deutschen kann die Amerikanerin nicht bestätigen. „In der Schule waren alle gleich neugierig und sind auf mich zugekommen“, sagt Mali.

Schnell wurde sie integriert und fühlt sich mittlerweile auch in Monheim heimisch, spielt Fußball in Langenfeld, geht am Wochenende mit ihren Klassenkameraden tanzen und war sogar schon auf einer Demo gegen Jagen in Düsseldorf.

„Ich finde es toll, dass man hier so eigenständig ist und mit öffentlichen Verkehrsmitteln überall hin fahren kann, sogar in andere Länder“, schwärmt Mali. „Und es gibt hier so viele Geschäfte. Alle sehen hier so gut gestylt aus. Bei uns muss man meilenweit fahren, um richtig shoppen zu gehen.“

Mali lebt zwar in Alaskas Hauptstadt Juneau, diese ist aber mit nur 30 000 Einwohnern viel kleiner als Monheim. In den Sommermonaten verdoppelt sich die Einwohnerzahl allerdings: „Dann kommen unglaublich viele Touristen nach Juneau“, erzählt Mali. „Die kommen zum Wale beobachten oder wollen einfach die schöne Natur, die Bären und Adler sehen.“

In Monheim zeigte ihre Gastfamilie Mali zunächst natürlich die Altstadt. Mali war begeistert von der Architektur der alten Häuser. Auch der Rhein hat für Mali durchaus Tourismus-Potenzial.

„Ich glaube schon, dass Monheim für Touristen sehr interessant sein könnte“, sagt sie: „Die Stadt hat viel zu bieten“. Und auch in der Umgebung hat sie zusammen mit ihrer Cousine schon die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie Zons und Schloss Burg, abgehakt.

Die Sprache Deutsch war für die Schülerin allerdings völliges Neuland. „In meiner Highschool konnte man nur Spanisch wählen. Aber weil meine Familie ja hier lebt, war ich sehr interessiert daran, mal längere Zeit hier zu leben und die Sprache zu lernen.“

In der Schule bekommt sie zwar keine Noten, trotzdem versucht sie, sich so gut es geht, am Unterricht zu beteiligen. Bei Spanisch, Sport und Englisch klappt das gut, bei Mathe und Deutsch eher weniger. „Ich verstehe schon sehr viel. Nur das Sprechen und Schreiben fällt mir noch schwer.“

Einmal in der Woche geht sie deswegen zum privaten Deutschunterricht und spricht so viel wie möglich Deutsch, obwohl ihre Klassenkameraden ja auch alle Englisch sprechen. „Ich sage immer: zuerst mal auf Deutsch probieren“, sagt Mali, „Sonst kann man immer noch auf Englisch umspringen.“

Im Februar geht es zurück nach Alaska, aber nach dem High-School-Abschluss möchte Mali gerne wieder kommen. „Ich plane nach der Schule erstmal ein Jahr zu reisen. Auf jeden Fall auch nach Deutschland.“

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