Hilden: Orgelinferno im alten Getreide-Silo

Jazztage: "Swingerclub" begeisterte 200 Gäste in der Gottschalksmühle.

Hilden. Das wirbelnde Trommelspiel von Martell Beigang und der frenetisch gezupfte Kontrabass Jan von Polheims rütteln an den Grundfesten des Silos.

Als das schneidende Orgelspiel von Andreas Hirschmann einsetzt, schweifen die Blicke umher, mancher Besucher ist sichtlich froh, dass der ehemalige Lagerraum der Mühle mittlerweile fast vollständig renoviert ist. Sonst müsste er sich sorgen, dass das Trio "Swingerclub" mit seinem "Orgeliferno" die roten Backsteinwände einreißt.

Zum Glück hielt die Mauer stand, und so begeisterte die Band am Donnerstagabend im Rahmen der Hildener Jazztage die rund 200 Zuhörer.

Das Konzept der Kölner ist es, Pop- und Rocksongs eine neue Seite abzugewinnen und sie zu "verswingercluben", wie Beigang es ausdrückt. Dabei zeigen sie, dass eine Orgel große Sänger wie Freddy Mercury durchaus ersetzen kann.

Das kommt beim Publikum an, weil sie für Songs wie "Live and let die" keine Jazz-Spezialisten sein müsseb. "Manchmal muss man im Gedächtnis kramen, bis man die Songs erkennt", sagt der Hildener Heinz Rahmen-Seitzer, "aber man kann gut mitswingen."

Das Silo zu einem neuen Treffpunkt in der Veranstaltungsszene zu machen, ist das Ziel von Margreta Schmidt. Die Mitinhaberin des Gebäudes möchte in Zukunft häufiger Events anbieten. "Jetzt geht es los", ist sie zuversichtlich: "Als nächstes zeigen wir die Spiele der Fußball-Nationalmannschaft."

Zufrieden ist auch Uwe Muth, der mit seiner Firma Sensitive Colours die Jazztage veranstaltet. "Es ist natürlich schön, dass wir dem Publikum mit dem Silo einen neuen Ort bieten können, der die familiäre Atmosphäre der Jazztage transportiert", sagt er über den Neuzugang.

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