Inge Nowak: „Der Erfolg hat viele Säulen“

Inge Nowak, eine Triebfeder von Mo.Ki, ruht sich nicht auf ihren Lorbeeren aus. Für sie hat die Möglichkeit, dass Kinder ihre Persönlichkeit entwickeln können, Priorität.

Monheim. Mo.Ki — Monheim für Kinder — gilt längst als Vorzeigemodell. Aus ganz Deutschland kommen Anfragen. Dass ehrgeizige Ziel ist, die Kinder von der Geburt bis zum Eintritt ins Berufsleben zu begleiten und zu fördern. Die „Mutter“ des Projektes ist Inge Nowak vom städtischen Jugendamt, auch wenn sie selbst sich bescheiden zurückhält. Die Diplom-Sozialarbeiterin koordiniert Mo.Ki. Im Interview nennt sie das Erfolgsrezept und weitere Ziele.

WZ: Wie fühlt man sich als „Mutter“ von Mo.Ki, dem landesweit beachteten Projekt?

Inge Nowak: Das bin nicht ich allein. Ganz bestimmt nicht. Der Erfolg hat viele Säulen. Da ist einmal die wirklich gute Zusammenarbeit zwischen Jugendamt und Awo. Aber vor allem sind da die verschiedenen Einrichtungen, die toll vernetzt sind. In der Mo.Ki-Keimzelle, dem Berliner Viertel, arbeiten zum Beispiel die Kindergärten dreier unterschiedlicher Träger und die Gmeiner-Schule ganz eng zusammen. Alle sind mit viel Elan dabei.

WZ: Was war das für ein Gefühl, als Mo.Ki den Bundespräventionspreis erhielt?

Nowak: Es war großartig. Da bekomme ich jetzt noch eine Gänsehaut, wenn ich daran denke. Wir haben uns alle unglaublich gefreut.

WZ: Was macht Mo.Ki so erfolgreich?

Nowak: Das hat mehrere Gründe. Wichtig ist sicher, dass wir nicht hingehen, und von den Einrichtungen fordern. Wir fragen erst einmal: Wie können wir helfen? Alle zusammen haben ein ganz enges Netzwerk aufgebaut. Wenn ein Kind Förderbedarf hat, wird das früh erkannt. Es gibt immer wieder entsprechende Schulungen für Erzieherinnen. Die wissen auch, wer ihre Ansprechpartner innerhalb des Netzwerks sind. Doch wichtig ist auch, dass wir die Eltern erreichen. Es gelingt immer mehr, sie einzubinden. Und auch sie wissen dann, wo es Hilfe gibt.

WZ: Ist eine kleinere Stadt wie Monheim da von Vorteil?

Nowak: Auf jeden Fall. In der Großstadt hätte ich als Koordinatorin drei Bereichsleiter dazwischen.

WZ: Immer mal wieder ist vorwurfsvoll aus Baumberg zu hören, dass Mo.Ki in dem Stadtteil kaum präsent sei.

Nowak: Unsere Angebote wie Seminare und Elternschulungen sind fast immer für alle Monheimer. Wenn aus Baumberg keine große Resonanz kommt, ist das nicht unsere Schuld. Und wir schreiben alle Grundschulen an.

WZ: Stichwort Grundschulen: Aus Reihen der Baumberger Kniprode-Schule wurde kürzlich betont, dass man mit Schulsozialarbeit auf sich allein gestellt sei.

Nowak: Das wird sich ändern. Es gibt zusätzliche Stellen, finanziert über das Bildungs- und Teilhabepaket. Das müsste an der Kniprode-Schule aber eigentlich auch schon bekannt sein.

WZ: Was ist ihr ehrgeizigstes Ziel als Mo.Ki-Koordinatorin?

Nowak: Es muss noch mehr Möglichkeiten geben, Kinder in ihrer Persönlichkeit zu entwickeln. Sport, Musik, Literatur — das alles prägt die Kinder. Es macht es ihnen leichter, ihren weiteren Lebensweg besser zu meistern. Das muss oberste Priorität haben. Wir nennen uns ja auch „Hauptstadt des Kindes“. Und das sollte für alle Programm sein.

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