Jugendcafé in Eigenregie

Schüler sollen einen neuen Treff selbst führen. Stadt und Junior Management School helfen. Auch Thema im Jugendhilfeausschuss: Änderungen bei der Tagespflege.

Monheim. Der Traum vom Jugendcafé ist nicht neu — im Sojus an der Kapellenstraße wurde einst eines eröffnet — und still mangels Erfolg wieder eingestellt. Nun kommt der nächste Anlauf. Die Stadtverwaltung präsentiert am Donnerstag im Jugendhilfeausschuss (17 Uhr, Ratssaal) ein neues Konzept. Es hat gleich mehrere Säulen. Jährlich sollen 20 000 Euro Betriebskostenzuschuss fließen. Außerdem wird im Bereich Jugend im Rathaus eine halbe Stelle zwecks Koordinierung zur Verfügung gestellt. Und mit im Boot ist auch die Junior Management School aus der Marienburg.

Der Kern des Ganzen soll in Richtung Jugend sein: „Wir führen unser Café selbst!“ Aus der Gesamtschule ist bereits das Signal gekommen, dass Jugendliche bereit sind, mitzumachen. Für eine Erstausstattung wird die Stadt außerdem 25 000 Euro zur Verfügung stellen. Wo genau das Café seine Pforten öffnet, ist noch unklar. Aber Bürgermeister Daniel Zimmermann betont, dass es „innenstadtnah sein soll“. Im Klartext: Das Sojus wird es nicht mehr sein.

Die Schüler — so die Vorstellungen von Marc Serafin aus dem Jugendamt, der die Vorlage ausgearbeitet hat, werden nicht nur in Teams das Café selbst betreiben, sondern sollen auch Geld erwirtschaften. Gedacht wird an 20 000 Euro jährlich. Und bei der Aufstellung des Wirtschaftsplans kommt besagte Junior Management School (JMS) ins Spiel.

Jugendamtsleiterin Annette Berg ist sicher, dass die JMS gerne im Lehrplan ein Konzept dafür verankert. Die Eröffnung ist für den nächsten Herbst angedacht. Eine Mehrheit im Ausschuss am Donnerstag gilt als ziemlich sicher. Peto und SPD hatten das bereits vor einem Jahr gemeinsam angestoßen.

Auch in Sachen Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes geht die Stadt mit einer Vorlage für den Ausschuss am Donnerstag in die Offensive: Es wird empfohlen, eine Vollzeitstelle „Präventiver Kinderschutz und Netzwerkkoordinierung“ einzurichten. Jugendamtsleitung und Bürgermeister sind sich einig: Monheim ist bereits gut aufgestellt. Doch es fehle noch ein Bindeglied zwischen dem Netzwerk Mo.Ki (Monheim für Kinder) und der städtischen Abteilung der Sozialpädagogischen Dienste (ASD).

Es soll eine zweite präventive Linie neben Mo.Ki aufgebaut werden. „Im Mittelpunkt steht immer das Wohl des Kindes. Wir müssen noch schneller reagieren, wenn Auffälligkeiten da sind“, sagt Friedhelm Haussels, Leiter der ASD mit ihren derzeit 22 Mitarbeitern.

Weiteres Thema im Jugendhilfeausschuss: Eine Satzung für die Tagespflege soll verabschiedet werden. Etwa 30 Prozent der Monheimer Kinder unter drei Jahren, etwa 100, sind bei Tageseltern in Betreuung. Der Stundensatz, aktuell maximal vier Euro pro Kind, soll künftig bei vier bis 4,90 Euro liegen — je nach Qualifizierung. Geld von den Eltern gibt es keines. Die müssen bereits Gebühren an die Stadt bezahlen. Mehr Infos dazu gibt es bei Petra Kamnik im Jugendamt unter Telefon 02173/951 51 63.

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