Kinobesuch mit Tiefgang

Das Kino in der Aula am Berliner Ring zeigt ab dem 20. Oktober neben Blockbustern auch moderne Dokumentarfilme.

Monheim. Hassan, Lial und Maradona leben seit frühester Kindheit in Deutschland, doch sie sind ständig davon bedroht, ihre Heimat zu verlieren. Die Brüder entwickeln den Plan, mit ihrer Kunst, Musik und Breakdance, den Lebensunterhalt der Familie zu sichern, damit diese legal im Land bleiben darf. Die Geschichte um Hassan, Lial und Maradona wurde von den Dokumentarfilmern Agostino Imondi und Dietmar Ratsch eingefangen — und bewusst nach Monheim geholt.

„Neukölln Unlimited“ wird einer von neun Filmen sein, die vom 20. Oktober bis 1. Dezember donnerstags in der Aula am Berliner Ring gezeigt werden. Neben aktuellen Kinofilmen wie „Nichts zu verzollen“, „Wicki — Auf großer Fahrt“ und „Männerherzen — und die ganz, ganz große Liebe“ werden zwei Dokumentarfilme mit Rahmenprogramm gezeigt. Mit dem dritten Monheimer Kino, veranstaltet von der Stadt und Marke Monheim in Kooperation mit der Schauplatz Langenfeld GmbH und dem Otto-Hahn-Gymnasium, werden vor allem Jugendliche angesprochen. „Der Dokumentarfilm ,Neukölln Unlimited’ malt ein klischeefreies Bild der drei Jugendlichen, die sich mit Lebensfreude durchschlagen und dabei viele Potenziale zeigen“, sagt Marc Serafin von der städtischen Jugendförderung.

Der Film, der mit dem Gläsernen Bären der Berlinale 2010 ausgezeichnet wurde, spreche viele Jugendliche im Berliner Viertel an, die mit ähnlichen Widrigkeiten zu kämpfen und ähnliche Potenziale zu zeigen hätten. Im Anschluss an den Film präsentieren Monheimer Jugendliche ihre Breakdance-Künste. Die Thematik des Films wird in einer Talkshow-Runde und einem Publikumsgespräch aufgegriffen, WDR-Moderatorin Vivian Perkovic leitet die Runde. „Auch Schulklassen und Jugendgruppen aus Monheim und Umgebung sind eingeladen, sich den Film anzusehen“, sagt Serafin.

Der zweite Dokumentarfilm ist eine „ganz eigene Emanzipationsgeschichte“. Die 17-jährige Chandani möchte unbedingt Elefantenführerin werden, doch ihr Traum scheint daran zu scheitern, dass in Sri Lanke traditionsgemäß nur Männer zum „Mahout“ ausgebildet werden. Chandani lässt nicht locker. „Für das Rahmenprogramm konnten wir den Regisseur Arne Birkenstock gewinnen, der den Besuchern von den Dreharbeiten berichten wird“, sagt Marc Serafin. Ein Tierpfleger aus der Kölner Elefantenstation wird aus seinem Alltag sprechen. Die Veranstaltung beginnt bereits nachmittags, spricht ein jüngeres Publikum an. Außerdem werden vier Eintrittskarten für den Kölner Zoo werden verlost.

„Im vergangen Jahr kamen durchschnittlich 100 Besucher in eine Vorstellung. Das ist nicht schlecht, aber noch ausbaufähig“, sagt Sebastian Bünten, Geschäftsführer von Marke Monheim.

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