Langenfeld: Die Müllabfuhr wird teurer, Gewerbe- und Grundsteuer sinken

Im nächsten Jahr müssen mehr Gebühren gezahlt werden. Für Hausbesitzer sinkt die Grundsteuer B.

Langenfeld. Das stets wiederkehrende Ritual, die kommunalen Steuern und Abgaben für das nächste Jahr festzulegen, beschäftigte am Dienstagabend den Haupt- und Finanzausschuss. Die gute Nachricht zuerst: Es wird nicht alles teurer.

Das gilt vor allem für die Hebesätze sowohl bei den Grundsteuern als auch bei der Gewerbesteuer. Der Rat brachte im September 2006 ein Steuersenkungspaket für die Jahre 2007 bis 2009 auf den Weg, das die vielen mittelständischen Betriebe bei der Gewerbesteuer ebenso entlastet wie die Hausbesitzer, die über die Grundsteuer B zur Zahlung herangezogen werden.

Was verändert sich bei der Gewerbesteuer? Betrug sie 2006 noch 403 Punkte, so ging sie über 390 (2007) auf 380 Punkte in diesem Jahr zurück und wird 2009 noch einmal gesenkt - auf 360Punkte.

Mit diesem im Vergleich zu anderen Städten außerordentlich günstigen Steuersatz wird die Ansiedlung neuer Betriebe in Langenfeld attraktiv. Ein besonders anschauliches Beispiel bietet die Firma Ages, die hinter Mercedes Marleaux an der Berghausener Straße baut.

Der internationale Maut-Dienstleister, der sich um Vertragsmanagement, Abrechnung und Zahlungsverkehr kümmert und ein Maut-Volumen von rund vier Milliarden Euro pro Jahr in 13 europäischen Staaten verantwortet, zieht am 1.März 2009 von Düsseldorf nach Langenfeld.

Die niedrige Gewerbesteuer hat eine wesentliche Rolle für diese Entscheidung gespielt. Und die Stadt darf hoffen, dass die Steuereinnahme von Ages die auch für Langenfeld drohende Rezession abmildert.

Nicht minder erfreulich ist die Absenkung der Grundsteuer B, die die Hausbesitzer betrifft. 381 Punkte betrug sie 2006, auf 336 Punkte wird sie im nächsten Jahr zurückgehen. Keine Frage, dass die künftigen Hebesätze die Zustimmung des Ausschusses fanden und auch den Rat passieren werden.

Moderat steigen dagegen die Kosten für die Müllabfuhr, während sich die höheren Schmutzwassergebühren (plus acht Euro) durch die Senkung der Regenwassergebühren (minus 7,80 Euro) nahezu ausgleichen.

Die Müllabfuhr erhöht sich um sechs Prozent. Zwei Beispiele: Bisher mussten für eine 60-Liter-Tonne, die alle 14 Tage geleert wird, 103,32 Euro pro Jahr gezahlt werden, wenn der Bio-Müll kompostiert wurde.

Ab Januar sind es 110,04 Euro. Bei der wöchentlichen Leerung einer 240-Liter-Tonne für Mehrfamilienhäuser steigt der Betrag von 689 auf 734 Euro.

"Wenn wir unseren Musterhaushalt als Vergleich heranziehen, wird er bei der Addition von Grundsteuer B, Abfall und Entwässerung um zehn Euro entlastet", rechnete Gerhart Lindner, der Leiter des Steueramtes, vor.

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