Monheim gut aufgestellt im Kinder- und Jugendbereich

Friedhelm Haussels, der neue Leiter der sozialpädagogischen Dienste, sieht Monheim gut aufgestellt im Kinder- und Jugendbereich.

Monheim. Als Bayer CropScience kürzlich mitteilte, dass Mitarbeiter des Unternehmens für Monheimer Heimkinder gesammelt haben, da ließ die Zahl aufhorchen: Von 60 Heimkindern war die Rede. Ist das viel oder wenig für eine Stadt, die 7800 Kinder und Jugendliche hat? „Es ist ein Mittelwert“, sagt Friedhelm Haussels. Er ist seit März Abteilungsleiter der sozialpädagogischen Dienste in Reihen der Stadtverwaltung. Und der 49-Jährige betont: „Wir liegen nicht im Trend — und zwar im positiven Sinne.“

Haussels sagt, dass die Zahl der Heimunterbringungen NRW-weit eher steigend ist. „In Monheim sind es aber nicht mehr geworden.“ Und das sei ein Erfolg. „Wir setzen verstärkt auf ambulante Maßnahmen. Das sind zum Beispiel Therapien für die Erziehungsberechtigten. Unser Hauptaugenmerk ist, dass die Kinder wieder zu den Eltern können. Aber natürlich nur, wenn die Bedingungen verbessert worden sind“, so Haussels.

Seine Abteilung verfügt über achteinhalb Stellen. Doch die Politik hat grünes Licht gegeben, dass eine weitere hinzukommt — vor allem im präventiven Kinderschutz und in der Netzwerkkoordinierung eingesetzt. „Wir sind schon gut. Aber es geht noch besser“, sagt Haussels.

Die Zusammenarbeit innerhalb von Mo.Ki (Monheim für Kinder) soll weiter vertieft werden. Kitas, Schulen und eben das Jugendamt arbeiten eng zusammen. „Das Projekt ist wirklich beeindruckend. Es war einer der Gründe, warum ich mich in Monheim beworben habe“, sagt Haussels. Er arbeitete vorher in Solingen. Für ihn ist Monheim herausragend in der Region.

Mit jeder erfolgreichen Wiederzusammenführung spart die Stadt übrigens auch eine Menge Geld. Denn Heimunterbringungen sind teuer. „Der monatliche Satz pro Platz liegt zwischen 4000 und 5000 Euro“, sagt Haussels.

In Ausnahmen können es aber auch bis zu 15 000 Euro sein. Aktuell gibt es tatsächlich ein Monheimer Kind, dass so eine Pflege braucht. Es ist in einem Heim in Brandenburg. „Da wird dann eine extrem intensive Betreuung geboten“, so der Abteilungsleiter.

Bei aller Anstrengung der Ämter und Einrichtungen vor Ort sind es manchmal ganz andere Dinge, die die Zahl der Heimunterbringung plötzlich nach oben schnellen lassen. So sind sie 2011 schlagartig um 24 gestiegen. Das lag aber vor allem an Zuzügen nach Monheim. Da kam zum Beispiel eine Familie, deren acht Kinder alle im Heim waren. Im abgelaufenen Jahr, so Haussels, hat sich das dann wieder normalisiert. Fünf Heimkinder durch Zuzüge habe es gegeben.

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