Monheim: Rohbau sorgt für Zündstoff

Bürger befürchten, dass die Südseite des Monheimer Tores ein trister Betonklotz bleibt. Eine unbegründete Sorge — sagen die Planer.

Monheim. Jeden Morgen fährt Ulrich Hellwald an ihm vorbei. Dem Monheimer Beton, wie er das Monheimer Tor nennt. „Vom Hellweg aus kommend fährt man auf den Betonklotz mit Rampe zu. Es sieht richtig hässlich aus“, sagt der 74-Jährige, der seit 36 Jahren in Monheim lebt. Mit seiner Skepsis steht Hellwald nicht allein da. Auch im Fachausschuss hatte es bereits Fragen bezüglich der Fassade des Monheimer Tores gegeben.

Damals wie heute beschwichtigte Stadtplaner Thomas Waters: „Abwarten. Das, was zurzeit zu sehen ist, ist der Kern des Gebäudes. Es wird noch viel passieren.“ Die Sorge vieler Monheimer, die täglich auf die Baustelle blicken, sei unbegründet. Der Rohbau bekomme zunächst eine Dämmung, werde verputzt und bekomme einen gelben Farbanstrich. Die Fassade werde dann gegliedert, erscheine durch Glasfronten und ein Lichtkonzept feingliedrig. Auf der Südseite, der Rückseite des Monheimer Tores, sollen Bäume gepflanzt werden. Weitere auflockernde Elemente haben auf der Seite der Autorampe keinen Platz. „Jedes Gebäude hat eine Rückseite. Irgendwo müssen die Leute ja auch reinfahren können“, sagt Waters.

Für Ulrich Hellwald ist die Optik der Südseite eine Zumutung — vor allem für die Anwohner der gegenüberliegenden Wohnungen. „Da gab es keine Beschwerden“, sagt Waters. Heinz Fastabend, federführend bei Investor Sontowkski und Partner für das Monheimer Tor, sagte am Mittwoch, dass es zurzeit Entwürfe gebe, die Fassade auf der Seite des Eingangsbereichs und dem Berliner Ring „weiter aufzuwerten“. Details verriet Fastabend jedoch nicht. Die Entwürfe bedürften zunächst einer behördlichen Abstimmung.

Das Monheimer Tor bietet Gesprächsstoff, nicht nur was die Fassade betrifft. Auch über das, was innerhalb des Gebäudes geschieht, wird eifrig diskutiert.

Der Umzug von Ernsting’s family vom Rathaus-Center ins Monheimer Tor sorgte zuletzt in der Ratssitzung für Zündstoff. Zur Erinnerung: Der Umzug ist laut eines Vertrages genehmigungspflichtig. Dadurch soll Abwerbung verhindert werden. Ernsting’s drohte auszuziehen. Bürgermeister Daniel Zimmermann stimmte zu — in Absprache mit dem Wirtschaftsförderungsbeirat. Doch über den Ablauf der Abstimmung gab es aus den Reihen der CDU Kritik. Tim Brühland warf dem Bürgermeister vor, er habe zugestimmt, bevor der Beirat getagt habe. Sontowski und Partner setzen in der Diskussion einen anderen Schwerpunkt: „Ohne uns würde es bald keine Filiale von Ernsting’s family mehr in Monheim geben“, sagte Geschäftsführer Matthias Hubert beim Richtfest. Deshalb habe man kurzfristig umdisponiert.

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