Projekt Krämer-See ist geplatzt

Nach ersten Zusagen hat Bayer nun mitgeteilt, kein Land verkaufen zu wollen. Damit ist Verlegung der Bürgerwiese und Baden im See nicht mehr realisierbar.

Monheim. Das hat am Donnerstagabend im Planungsausschuss wie eine Bombe eingeschlagen: Ganz am Ende unter dem Tagesordnungspunkt Mitteilungen der Verwaltung sagte Robert Ullrich, Abteilungsleiter Stadtplanung im Rathaus, dass die Bayer AG nicht bereit ist, dass Gelände am Krämer-See an der Alfred-Nobel-Straße zu verkaufen — entgegen früheren Zusagen. Damit ist die Überplanung des Monheimer Südens in weiten Teilen geplatzt.

Zur Erinnerung: Seit Jahren wird im Rathaus daran gearbeitet, dass der Bereich Krämer-See ein komplett neues Gesicht bekommt. Zurzeit ist das Gewässer nicht zugänglich. Aber genau das sollte sich ändern. Mit politischer Rückendeckung, vor allem der Peto, ging die Planung dahin, am Südufer des Sees einen öffentlichen Badebereich zu schaffen. Außerdem sollte die Bürgerwiese dorthin verlegt werden. Für die Ausführung wird eine Fläche benötigt, die Bayer gehört. Es handelt sich um gut 40 000 Quadratmeter. Und die will der Konzern nun nicht mehr verkaufen.

„Uns wurde mitgeteilt, dass Bayer die Fläche nun als besonders wertvoll einschätzt, weil sie noch nie mit Kunstdünger behandelt wurde. Sie sei wichtig für künftige Forschungsprojekte und deshalb nicht zu verkaufen“, erläuterte Ullrich. Der Konzern selbst gab sich am Freitag zurückhaltend mit einer Begründung. „Es gibt halt Flächen, die wir selbst benötigen.“

„Das mit dem Grundstück ist ärgerlich. Zumal es vom Bereich Liegenschaften vor vier bis fünf Jahren eine schriftliche Erklärung gab, dass man zum Verkauf bereit sei. Aber leider ist das nichts Verbindliches“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann.

Tatsache ist, dass jahrelange Planungen und viele Gespräche, auch mit dem Besitzer des Krämer-Sees, nun zu einem Großteil für die Katz waren. Und es geht nicht nur darum, dass Schwimmen im See nun doch nicht möglich sein wird. Auch Bauprojekte sind zum Teil gescheitert.

Wäre die Bürgerwiese weiter Richtung Süden verlegt worden, dann hätte das jetzige Gelände für die Wohnbebauung genutzt werden können. Damit ist es nun vorbei. Das bedeutet mindestens 30 Häuser weniger.

Was bleibt? „Auf jeden Fall wollen wir immer noch auf einem angrenzenden Teil des alten Freibadgeländes Wohnbebauung realisieren“, sagt Ullrich. Das wären nochmals etwa 30 Häuser.

Weitere 30 Wohneinheiten sind nach wie vor am Nordufer des Krämer-Sees unterhalb des „mona mare“ vorgesehen. „Wohnen in exklusiver Lage“, beschreibt es Stadtplaner Ullrich. Damit sollen auch für Spitzenkräfte hiesiger Unternehmen Angebote geschaffen werden.

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