Straßenschäden: Adlerauge schaut nach Rissen

Messfahrzeug erfasst Straßenschäden für das Kataster der Stadt.

Straßenschäden: Adlerauge schaut nach Rissen
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Die Stadt Monheim möchte ihr 2006 erstelltes Straßenkataster vervollständigen, auf einen aktuellen Stand bringen und dabei mit möglichst genauen Vermessungsdaten füttern. Deshalb wurden die insgesamt 180 Straßenkilometer der Stadt in den vergangenen Tagen von einem Messfahrzeug der Berliner Firma Eagle Eye technologies befahren.

Die auf einen Träger auf dem Dach des orangefarbenen Mercedes-Sprinters montierten zehn Kameras wurden dabei alle fünf Meter gleichzeitig ausgelöst und nahmen neben dem Straßenbelag, den Markierungen und Kanaldeckeln auch Verkehrseinrichtungen wie Laternen, Schilder und Poller sowie das Begleitgrün sowie das Stadtmobiliar (Bänke, Papierkörbe) auf.

Etwa 400 000 Einzelaufnahmen sind so entstanden. „Die Fotos geben dem Sachbearbeiter aber nur ein aktuelles Bild einer bestimmten Situation, das Wesentliche ist die digitale Aufbereitung dieser Daten“, erklärt Andreas Apsel, Bereichsleiter Bauwesen.

Anhand der Bilder wird jetzt ein grafischer Grunddatenbestand aller verkehrstechnischen Einrichtungen erzeugt, wobei das Global Positioning System und das äußerst präzise Navigationssystem des Messfahrzeugs eine genaue Positionsbestimmung der einzelnen Gegenstände erlaubt. „Die erscheinen dann auf der digitalen Karte als Linien, Flächen und Punkte, jeweils mit den zugehörigen Koordinaten und Symbolen versehen,“ erklärt Vermessungsingenieur Mirko Dörre.

Bildschirme zeigen in ruckeligen Bildern den jeweils leicht versetzten Anblick eines Straßenabschnitts an. „Wir befahren jede Straße in beiden Richtungen, um alle Einbauten aus verschiedenen Perspektiven erfassen zu können“, erklärt der Bordingenieur.

Der Stadt geht es dabei natürlich auch darum, den Zustand der Straßen zu erfassen, um daraus die notwendigen Sanierungsmaßnahmen der nächsten Jahre ableiten zu können. „Deshalb werden von uns alle von den Kameras aufgenommenen Schäden wie Risse und Löcher anhand der Empfehlung für das Erhaltungsmanagement von Straßen (E EMI 2012) identifiziert und in Schadensklassen eingeteilt“, erklärt Projektleiter Alexander Gumnior.

„Bisher hatten wir für die Eröffnungsbilanz des NKF die Straßen nur händisch erfasst, das heißt, die erforderlichen Vermessungsdaten mit Laufrad oder Maßband und anhand von Luftbildern aufgenommen“, erklärt Apsel. Dieses Vorgehen war fehleranfällig.

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