Tempo 50 für Bleer Straße?

Eine Initiative hat bereits hunderte Unterschriften gesammelt. Die Stadt ist ebenfalls aktiv geworden. Doch bisher weigerte sich Straßen NRW immer wieder.

Monheim. „Wir fordern eine fußgängergerechte Gestltung der Bleer Straße — insbesondere durch Einrichtung beampelter Fußgängerüberwege zwischen den Einmündungen der Straßen Berliner Ring und Alfred-Nobel-Straße. Auch ein Tempo von 50 km/h ist in unserem Interesse.“

So heißt es unter anderem auf Unterschriftenlisten, die im Stadtteil Blee bei der Bäckerei Kappelmann, der Metzgerei Niessen, Lotto Kupka und im Awo-Kindergarten ausliegen. Initiatoren sind Nadine Brockhaus und Beate zur Nieden. Und letztere sagt, dass bereits 250 Unterschriften gesammelt seien. „Außerdem liegen noch Listen aus.“

Die Forderung einer Temporeduzierung (derzeit 70 km/h) ist nicht neu. Doch Straßen NRW, es ist eine Landstraße, hatte sich immer wieder gesträubt mit Verweis auf den fließenden Verkehr, der erhalten bleiben müsse. Doch die Initiative der beiden Frauen hat trotzdem Aussicht auf Erfolg. Denn sie haben nicht nur die volle Rückendeckung der Stadtverwaltung, sondern noch mehr: Das Rathaus selbst ist jüngst aktiv geworden und hat sich mit Straßen NRW in Verbindung gesetzt.

„Unser Ziel ist es, das Ortseingangsschild zur versetzen. Derzeit ist es aus Richtung Hitdorf kommend in Höhe Hofstraße. Wir wollen es mindestens bis Höhe Brückenschleeweg verlagern. Noch besser wäre noch weiter südlich bis zur Rheinuferstraße“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann.

Dann würde für den gesamten Bereich Tempo 50 gelten, weil es innerhalb einer geschlossenen Ortschaft wäre. Und Zimmermann sieht gute Chancen mit Verweis auf ein aktuelles Urteil aus einer anderen Stadt. Dort hatte der Landesbetrieb in einem ähnlichen Fall bei seiner Weigerung das Nachsehen.

Mit im Boot ist auch der Awo-Kindergarten an der Robert-Koch-Straße. „Häufig müssen Gruppen von uns bei einem Ausflug über die Bleer Straße. Dort ist die Bushaltestelle. Und nur so kommen wir zum Rhein. Aber die Querung ist oft wegen der schnellen Autos eine Katastrophe“, schildert es Leiterin Yvonne Labusch. Für sie wäre neben der Tempo-Reduzierung eine Bedarfsampel, die nur auf Knopfdruck aktiviert wird, optimal. Einen entsprechenden Vorstoß habe es bereits einmal vor Jahren gegeben — ohne Ergebnis.

Der Bürgermeister kann die Idee einer Ampel „nachvollziehen“ — zumal es nicht nur die Kleinen aus dem Kindergarten betrifft. Schüler aus dem Stadtteil, die mit dem Bus aus der Schule kommen, müssen nach dem Ausstieg rechts ebenfalls die Bleer Straße queren.

Die Initiatoren wollen die Unterschriften nächste Woche an Straßen NRW schicken. „Wir werden uns mit allen Beteiligten zusammensetzen. Mehr kann ich dazu jetzt nicht sagen. Das Ergebnis ist noch völlig offen“, mag Andreas Roth, ein Sprecher der Landesbehörde, derzeit keine konkrete Einschätzung geben.

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