Verjüngungskur für das „Sojus 7“

Bei einem Workshop sprachen 50 Teilnehmer über die Zukunft der Kulturfabrik.

Verjüngungskur für das „Sojus 7“
Foto: Anna Schwartz

Monheim. An Tisch vier sitzt eine bunt gemischte Gruppe. Vertreter aus Verwaltung und Rat sind ebenso dabei wie Mitglieder des ehrenamtlichen Teams der Kulturstätte Sojus 7. Stammgäste, Jugendliche und interessierte Bürger tauschen ihre Gedanken aus.

Es geht um die Stärken der Einrichtung, die im vergangenen Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feierte. Mit Filzstiften schreiben die Diskutanten ihre Ideen auf. „Kulturelle Vielfalt“, „gute Erreichbarkeit“, „lange Tradition“ und „Raum für Experimente“ werden notiert. Im Grunde sind sich alle einig: Im Sojus steckt viel Potenzial — aber wie kann es besser genutzt werden? Das ist die zentrale Frage des Workshops, an dem am Freitagabend mehrere Dutzend Interessiert teilnahmen.

Begleitet wird der Prozess von Rheinhold Knopp und Christine Brinkmann vom Institut für sozialraumorientierte Praxisforschung und -entwicklung der Fachhochschule Düsseldorf. „Der erste Abend dient der Bestandsaufnahme“, erklärt Knopp.

In drei Runden ermittelten die Teilnehmer am Freitagabend zunächst die Stärken des Sojus und entwickelten danach eine Vision, wie die ehemalige Krautfabrik, in der seit 26 Jahren unter anderem Konzerte, Kabarett, Comedy und Kunstausstellungen stattfinden, 2025 aussehen könnte. Im letzten Durchgang ging es um konkrete Ideen, die auch kurzfristig umgesetzt werden könnten. Dabei wurde immer wieder ein Aspekt genannt: die Organisation.

Seit 1988 wurden die Geschicke des Sojus zunächst von einem Kulturverein getragen. Der Verein löste sich 2003 auf. Nach der Kunstschule, die kurzfristig einsprang, übernahm die Vhs die Trägerschaft, verschiedene Gruppen, Institutionen und Vereine organisieren in den Räumen Veranstaltungen. Trotz der intensiven Nutzung fehlt es bisher an einer Stelle, die die Abläufe im Sojus koordiniert.

„Wir brauchen einen zentralen Ansprechpartner, der von allen Beteiligten akzeptiert wird“, findet Hilde Weyler. Ein anderer Teilnehmer sagt, dass der Erwerb des Grundstücks durch die Stadt sinnvoll wäre. Sven Schuhen wünscht sich unter anderem eine bessere technische Ausstattung und eine Küche, in der auch Speisen zubereitet werden können.

Eine weitere Forderung ist die Sanierung des Gebäudes. „Der Muff muss raus!“, sagte eine Teilnehmerin. Bürgermeister Daniel Zimmermann sagte zu, dass der Wunsch nach einer zentralen Organisation schon bald Realität werden könnte: „Wir planen eine Vollzeitstelle für das Sojus.“ Entsprechende Mittel sollen in den Haushaltsplan 2015 eingebracht werden.

Die Aufgaben für den Koordinator seien unter anderem regelmäßige Treffen mit allen Nutzern und Akteuren, die Entwicklung von Leitlinien sowie die Koordination des Programms.

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