Viele Gräber werden teurer

Immer mehr Urnenbestattungen und gestiegener Aufwand für die städtischen Betriebe führen dazu, dass die Gebühren erhöht werden müssen.

Monheim. Den Sargträgern folgt die Prozession der Trauernden. Das ist für die meisten Menschen immer noch das gängige Bild, wenn sie an Beerdigungen denken. Tatsächlich aber hat sich die Bestattungskultur in den vergangenen Jahren stark verändert. Die Beerdigung im Sarg wird immer seltener. Die Urnenbestattung nimmt zu. Deshalb sieht sich die Stadtverwaltung nun gezwungen, die Gebührensatzung für die beiden städtischen Friedhöfe an der Monheimer Straße und Baumberger Chaussee zu ändern. Denn parallel zu den Veränderungen nimmt der Aufwand für die städtischen Betriebe zu.

Der Mehraufwand kommt vor allem durch immer mehr abgelaufene Gräber zustande. Dort säen die städtischen Betriebe Rasen. Der wiederum muss regelmäßig gemäht werden. „Da die Gräber aber nicht in einer Reihe auslaufen, entsteht ein regelrechter Flickenteppich, was die Arbeit erschwert“, sagt Manfred Hein, der im Rathaus die Anpassung der Gebührensatzung berechnet hat. Die Kosten steigen um 47 9000 Euro auf insgesamt 443 000 Euro. Das muss mit der angepassten Satzung aufgefangen werden.

Von den 276 Beerdigungen auf den beiden städtischen Friedhöfen im vergangenen Jahr waren 200 Urnenbeisetzungen. Die wiederum teilen sich auf. Das anonyme Urnengrab kostete bisher 1140 Euro. Künftig sollen es 1082 Euro sein. Das Wahlgrab mit Urne hingegen wird deutlich teurer. Die Kosten steigen von 1090 Euro auf 1354 Euro. Noch größer ist die Erhöhung beim Kolumbarium (Urnenwand). Bisher kostete diese Form der Bestattung 1160 Euro. Künftig sind es laut Satzungsvorlage 1666 Euro.

Deutlich teurer wird auch das Wahlgrab. Statt 2050 Euro sollen es künftig 2758 Euro sein. Ähnlich kostspieliger ist auch das Tiefengrab mit 2826 Euro statt bisher 2180 Euro. Das Reihengrab hingegen wird mit 1796 Euro leicht billiger.

Als Gründe für die Trends hin zur Urnenbestattung — ein Großteil findet in Form des Kolumbariums oder anonym statt — nennt Manfred Hein die demografische Entwicklung: „Bei einer alternden Bevölkerung fällt die langjährige Grabpflege zunehmend schwer.“ Außerdem verweist er auf den Wegfall der Bestattungskostenbeihilfen durch die Krankenversicherungen. Dadurch würden finanzielle Erwägungen bei der Wahl der Bestattungsart eine maßgebliche Rolle spielen.

Über die Vorlage wird am Mittwoch, 14. März, der Planungsausschuss beraten. Beginn der Sitzung im Ratssaal ist um 17 Uhr.

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