Die Malteser brauchen Helfer

Seit Mai 2011 sind in Haan ausschließlich Hildener Einsatzkräfte unterwegs.

Haan. Seit Mai 2011 sind es Hildener, die für Haan an der Dieker Straße 66 als Malteser im Einsatz sind. Als verlässliche Partner verrichten insgesamt 24 Ehrenamtler, davon sieben Frauen, ihren Dienst. Kirmes, Karneval und Hausnotrufdienst — in Kooperation mit der Feuerwehr sind die Maltester an 20 Wochenenden in Alarmbereitschaft.

„Wir wollten, dass die Dienststelle Haan erhalten bleibt. Und was wir händeringend suchen, sind weitere Helfer“, sagt Roland Hiob. Er ist Stadtbeauftragter Haan-Hilden und seit inzwischen 28 Jahren ein Malteser. „Durch meinen Bruder bin ich zu den Maltesern gekommen“, erinnert sich der 52-Jährige, im Brotberuf Metzger, an seine Anfänge.

Ebenso wie Thomas Körblein, sein Stellvertreter, der ebenso lange wie er mit von der Partie ist, verbringt er seine „Freizeit gerne sinnvoll“ und ist „gerne für andere im Einsatz“. „Auch, wenn man mal eine ganze Nacht unterwegs ist, keinen Schlaf bekommt und mitunter natürlich Schlimmes erlebt“, wie der 40-jährige Einzelhandelskaufmann Körblein ergänzt.

Dass die Hildener auch in Haan tätig sind, kam daher, dass sie vor Ort keine Leute mehr fanden. „Also haben wir eine außerordentliche Sitzung einberufen, zwei Stunden diskutiert und einstimmig beschlossen: ja, das übernehmen wir“, sagt Roland Hiob. Zum Staffelstabwechsel blieben 14 Tage. „Im Nachhinein waren wir natürlich ein bisschen blauäugig“, bekennt Körblein.

Insgesamt 40 000 Euro mussten für Renovierungs- und Sanierungsarbeiten aufgebracht werden. Neue Kleiderspinde, funktionstüchtige Schreibtische, medizinische Produktionsschränke und vor allem die Instandsetzung der Ausbildungs- und Schulungsräume waren nötig. Körblein: „Als wir die Räume vor anderthalb Jahren übernahmen, war alles in einem desolaten Zustand.“ Nun ist alles in bester Ordnung, und ebenso wie die Dienstfahrzeuge nach einer Auditierung nach ISO 9001 zertifiziert.

Gesundheitstag, Schulveranstaltungen und Stadtfeste — steht in der Gartenstadt etwas Besonderes auf dem Programm, sind oft die Malteser mit vor Ort. Aber abgesehen von diesen Einsätzen ist es der Hausnotruf, ohne den mancher Senior aufgeschmissen wäre. Peter Felgenhauer, seit 40 Jahren bei den Maltesern aktiv, gibt diesem Notruf ein Gesicht. Morgens und abends signalisieren die zu diesem Verbund gehörenden Senioren per Knopfdruck, dass alles okay ist. Im Notfall rücken Felgenhauer und seine Kollegen an. Übrigens ist auch dieser Dienst zertifiziert worden.

„Wir waren die erste ehrenamtliche Stelle, die im Mai 2009 diese Auszeichnung bekam“, sagt der Verantwortliche nicht ohne Stolz. Aktuell sind es 240 Teilnehmer, 70 davon werden in Haan, die anderen in Hilden betreut. „Und um sie alle gut zu versorgen, brauchen wir weitere Ehrenamtler“, wollen die wackeren Malteser andere zum Mitmachen auffordern. Da es keine Zivis mehr gibt, sondern wesentlich weniger Bufdis (Bundesfreiwilligendienst), werden ihre Planungen zusätzlich erschwert. Abgesehen davon, dass es Spaß macht, Gutes zu tun, kann dieses Ehrenamt auch der Einstieg in den späteren Beruf sein. „Letztlich könnte das der erste Schritt für jemanden sein, der später einmal Arzt werden möchte.“

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