Fotogruppe Haan: Motivsuche im Aquazoo

Die Fotogruppe Haan hat den Kalender 2011 für die Düsseldorfer Einrichtung gestaltet.

Haan. Ohne Kamera verlassen Cornelia Schoenwald und Rainer Fröhlich nicht das Haus. „Die habe ich immer dabei“, sagt die 54-Jährige und zeigt auf eine kleine digitale und eine große Spiegelreflexkamera. „Die passen in meine Einkaufstasche“, sagt sie und lacht. Auch Fröhlich hat immer einen Fotoapparat dabei. „Früher war das eine kleine analoge, heute ist es eine kleine digitale Kamera“, sagt der 70-Jährige.

Schoenwald und Fröhlich sind Mitglieder der Fotogruppe Haan, die zurzeit aus 16 Mitgliedern besteht und sich seit fast 20 Jahren einmal in der Woche im VHS-Haus an der Dieker Straße trifft. Neben der Organisation von Ausstellungen, Städtereisen und Exkursionen haben sie auch den Kalender 2011 für den Aquazoo gestaltet und mit ihren Aufnahmen bestückt. Dessen Titelbild ziert ein knallgrüner Frosch mit roten Augen, ein Rotaugenlaubfrosch, dessen Heimat tropische Wälder sind.

Die weiteren Kalenderblätter zeigen beispielsweise einen Kurznasendoktorfisch, die Meduse einer Ohrenqualle oder auch einen Zebrafinken. „Die Fotos haben wir uns erkämpft“, sagt Schoenwald. Eigentlich wollten sie und ihre Kollegen nur Frösche ablichten. „Aber die verstecken sich, sind selten zu sehen.“ Es sei schwierig, im Aquazoo zu fotografieren, ergänzt Fröhlich: „Die Bewegung der Tiere im Wasser, die Reflexionen, die teilweise nicht ganz sauberen Scheiben.“

Aber weil die Hobby-Fotografen nach Absprache mit Zoodirektor Wolfgang Gettmann auch am Abend, wenn die Besucher längst zu Hause waren, die Tiere ablichten durften, hatten sie am Ende doch eine große Auswahl an Fotografien zusammen. „Herr Gettmann verwendet unsere Aufnahmen auch für die Veröffentlichung in Zeitschriften“, sagt Schoenwald. Gerne hätte die Fotogruppe auch den Kalender 2012 für den Aquazoo gestaltet, aber es fehlt der Sponsor. Allein können sie das Projekt nicht finanzieren.

So konzentrieren sich die sechs Frauen und zehn Männer der Gruppe auf Ausstellungen und ihre Treffen. „Wir diskutieren unsere Aufnahmen, die Bilder stehen an diesen Abenden im Mittelpunkt“, sagt Fröhlich. Alle vier bis sechs Wochen gibt sich die Gruppe ein Thema vor, das jedes Mitglied individuell umsetzt. Die Bilder, meistens ein bis drei verschiedene Aufnahmen, werden dann in der Gruppe besprochen — und durchaus kritisch.

Dabei kommen auch unterschiedliche Techniken zum Einsatz. Cornelia Schoenwald und Rainer Fröhlich beispielsweise sind Verfechter der analogen Technik. „Die Bilder sind intensiver, haben mehr Tiefe“, sagt die 54-Jährige, die sich erst im vergangenen Jahr eine digitale Spiegelreflexkamera zugelegt hat. Und Fröhlich ergänzt: „Mir sind die digitalen Bilder zu glatt, zu perfekt. Die analogen Fotos sind authentischer.“

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