Gewerbeflächen am Ittertal?

Das Klimagutachten zu dem Gebiet liegt vor. Eine teilweise Bebauung entlang des Tals wäre demnach möglich.

Gewerbeflächen am Ittertal?
Foto: S. Fries

Die Ergebnisse des Klimagutachtens für das Ittertal zwischen Solingen und Haan liegen vor. Gutachterin Dr. Monika Steinrücke von der Ruhruniversität Bochum hatte schon in ihrem mündlichen Zwischenbericht im November 2014 im Solinger Planungsausschuss erkennen lassen, dass zumindest teilweise Gewerbeflächen in den Solinger Gebieten entlang des Ittertals in Piepersberg-West, Fürkeltrath II, Buschfeld und Keusenhof durchaus möglich seien.

Was bei den Gegnern der in diesen Bereichen geplanten Gewerbeflächen, beispielsweise der Bürgerinitiative „Rettet das Ittertal“, schon damals nicht gut ankam. Kaltluft ist im Ittertal zwar vorhanden, doch „bei Hitzeproblemen in der Solinger City oder in Ohligs hilft die Kaltluft im Ittertal für eine Abkühlung dieser eng bebauten Siedlungsgebiete nicht weiter“, betonte Steinrücke.

Ausgangspunkt der Untersuchungen von Steinrücke war ein Gutachten von 1993, auf das sich die Bürgerinitiative stets beruft und das die Wichtigkeit des regionalen Grüngebietes Ittertal hervorhebt.

Vor allem als sogenannte Frischluftschneise fürs Solinger Stadtgebiet. Doch die im vergangenen Jahr durchgeführten Untersuchungen waren sehr viel detaillierter. Im Sommer hatten Steinrücke und ihr Team umfangreiche Messungen zu unterschiedlichen Stunden im Ittertal vorgenommen, auch in den bewohnten Bereichen — anders, als das 1993 erstellte Kuttler-Gutachten.

Doch selbst wenn das Klimagutachten durchaus Gewerbeflächen entlang des Ittertals als möglich erachtet, heißt dies noch lange nicht, dass diese auch tatsächlich realisiert werden. Eine exakte Bewertung kann erst vorgenommen werden, wenn voraussichtlich im Frühjahr dieses Jahres das Gesamtgutachten für das Ittertal präsentiert wird.

Neben dem Klimagutachten fließen hier auch Aspekte des Biotop- und Artenschutzes mit Flächenschutz ein. Klar ist: Das Ittertal stellt eine wesentliche Verbindung des Großbiotopverbundes Burgholz und der Ohligser Heide dar, die unter ökologischen Aspekten schützenswert ist. Und obendrein wird auch die Bezirksregierung noch ein Wörtchen mitreden mit Blick auf die geplanten Gewerbeflächen in diesem Bereich und bewerten müssen, ob der von Solingen angemeldete Gewerbeflächenbedarf überhaupt erforderlich ist.

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