Gruitenerin hilft in Westafrika

Mit einer Schweizerin hat Janina Kleis einen Verein gegründet: „Smile Together“ engagiert sich für Menschen in Gambia.

Gruiten. Wieso eigentlich Gambia? Diese Frage wird Janina Kleis häufig gestellt. „Für meine Masterarbeit im Fach Sozialwissenschaften bin ich zwei Monate dort gewesen“, sagt die Gruitenerin: „Afrika hat mich einfach schon immer fasziniert.“ Die 25-Jährige hat nach ihrem Aufenthalt auf dem schwarzen Kontinent im Januar dieses Jahres mit einer Schweizerin wenige Monate später den Verein „Smile Together“ gegründet. In Gambia soll gemeinsame Entwicklungsarbeit in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Einkommenssicherung geleistet werden.

„Das Lebensgefühl in Afrika ist einfach ein ganz anderes. Es ist ein sehr herzlicher Kontinent“, beschreibt Janina Kleis, was ihre Faszination ausmacht. Zuvor war die angehende Grundschullehrerin für Mathematik und Sachunterricht, die derzeit ihr Referendariat an der Grundschule in Gruiten absolviert, bereits in Südafrika, Botswana und Namibia unterwegs. Bei ihrer ersten Reise, die sie 2008 nach Namibia führte, lernte sie auch die Schweizerin Katja Bolt kennen, mit der sie durch die Vereinsarbeit künftig im gambischen Dorf Bereto die Lebensumstände verbessern möchte. „Wir haben in Bereto gewohnt und bewusst diesen Ort für unsere Arbeit ausgewählt“, sagt Janina Kleis.

Die ersten Ideen sind gemeinsam mit den Einheimischen entstanden. „Es gibt sehr viel, was gemacht werden kann. Unser erstes Projekt ist ein landwirtschaftliches. Es ist speziell für Frauen, die Gemüse anbauen. Aber es werden alle im Dorf aktiv miteinbezogen“, sagt die Vereinsgründerin. Die Regierung sitzt bei den Arbeiten vor Ort mit im Boot. So erhalten die Frauen in Bereto vom gambischen Landwirtschaftsministerium eine theoretische Einführung und Hilfestellung bei der praktischen Umsetzung. Zur Bewässerung fehlt allerdings noch ein Brunnen, der — wenn es denn klappt — auch bald entstehen soll.

„Wir wollen nicht die Welt verbessern“, sagt Janina Kleis. Doch mit der Vereinsarbeit soll etwas Nachhaltiges entstehen. „Gambia ist ein politisch stabiles Land, doch die Bevölkerung ist arm, und für fast 60 Prozent der Menschen dort fehlt die Nahrungssicherung“, weist die Gruitenerin auf die Umstände in dem kleinen westafrikanischen Land hin.

Finanziert wird die Arbeit des Vereins durch Spenden. Auch die Familie von Janina Kleis engagiert sich für das Projekt. Vater Wilfried und Mutter Claudia gehören ebenso zu den Vereinsmitgliedern, wie die Eltern und die Schwester von Katja Bolt.

Wann für Janina Kleis der nächste Besuch vor Ort ansteht, weiß die Vorsitzende noch nicht. „Als Referendarin bin ich natürlich auch an die Schulferien gebunden“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Mitstreiterin Katja Bolt reist im Januar wieder nach Bereto. „Im Laufe des kommenden Jahres soll es aber auf jeden Fall klappen“, sagt Kleis.

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