Haaner Musical: Ein liebenswertes Monster

Voller Elan und mit Bravour brachten die Musikschüler ihr Musical „Monster gibt es nicht“ nach dem Kinderbuch von Kerstin Schoene auf die Bühne.

Haan. Eigentlich bereits im Sommer erwartet, begeisterte das wunderbare Singspiel „Monster gibt es nicht“ am Wochenende sein Publikum. Bei den ausverkauften Aufführungen in der Aula des Gymnasiums johlten und klatschten die Zuschauer, vereinzelt wurden neben den Stuhlreihen sogar spontane Tänzchen von für das Musical entflammten Gästen aufgeführt.

„Die Aufführungen waren in der Tat eigentlich für Juni geplant, mussten dann aber leider verschoben werden“, sagte Eva Dämmer, Leiterin der Musikschule, im Gespräch mit der WZ. Im Orchester hatte es Umbesetzungen gegeben, weshalb der Instrumentalpart eine längere Vorbereitungszeit benötigte.

Bestens präpariert waren nun zur Premiere diese 15 Kinder, die ebenso wie ihre Darstellerkollegen auf der Bühne alles gaben. Erzählt wurde die märchenhafte Geschichte von furchtlosen Kindern, die nicht mehr an Monster glauben.

Mit Sätzen wie „Monster? Ihr habt echt nur Blödsinn im Kopf“ oder „Wer was in der Birne hat, malt sicher keine Monster an die Wand. Denn Monster gibt es nicht“ werden im Stück etwaige ängstliche Vermutungen vom Tisch gefegt.

„Wenn es keine Monster gibt, was bin ich dann wohl?“, fragt sich jedoch ein gelbes Zotteltier mit niedlichem Stummelschwanz und grünen Flecken (Rabea Hesse) tieftraurig.

Fortan versucht es, die desillusionierten Kinder zu erschrecken und taucht unerwartet ebenso im Ballettunterricht wie beim Geburtstagsfest auf. Denn was ein echtes Monster ist, das gibt nicht kampflos auf.

Voller Elan gaben sich alle Beteiligten bei diesem abwechslungsreichen Gesangsabend ihren Rollen hin und vermittelten im Subtext eine schöne Botschaft. Nämlich dass es sich lohnt, eigene Überzeugungen zu haben und sich dafür anderen gegenüber einzusetzen. Dazu braucht es manchmal einen langen Atem, Cleverness und Witz. Und dann kommt quasi in letzter Minute auch die ersehnte Wendung hin zum glücklichen Ende.

Für die im Publikum sitzenden Geschwisterkinder waren die beiden Aufführungen offensichtlich nicht allein wegen der durchweg sympathischen Darbietungen ein Vergnügen. Es gab darüber hinaus im sorgfältig gestalteten Programmheft Monstermasken zum Ausschneiden und Selberbasteln. Außerdem fanden sich exakt die roten, gasgefüllten Luftballons, wie sie das Monster im Laufe des Stücks verteilt hatte.

Und ganz zum Schluss, als alle dachten, nun sei der schöne Abend schon vorbei, betrat Buchautorin Kerstin Schoene, die das nicht mehr aus den Kinderzimmern wegzudenkende Buch getextet und illustriert hat, die Bühne.

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