Hauptschule ist Erfolgsmodell

Die Schule Zum Diek trotzt Abgesängen auf die Hauptschule. Die Anmeldezahlen bleiben mit 40 Schülern konstant.

Haan. Die Hauptschule Zum Diek ist ein kleines Schulwunder im Kreis Mettmann: Während viele Hauptschulen des Kreises permanent sinkende Anmeldezahlen zu beklagen haben und auf lange Sicht gesehen auslaufen, kann die Schule im Zentrum Walder Straße auch im Jahr 2012/13 eine konstante Zahl von 40 Kindern in zwei Zügen in die fünfte Klasse schicken. Auch die Anmeldungen bei den beiden anderen weiterführenden Schulen bleiben stabil: Auf die Emil-Barth-Realschule wollen 84 Kinder, auf das Gymnasium 121 Schüler gehen.

„Mit den Zahlen können wir sehr zufrieden sein“, sagt Schulamtsleiterin Astrid Ruschke-Schwinghammer. Warum die Hauptschule Am Diek so erfolgreich ist? „Unsere Hauptschule leistet hervorragende Arbeit — ohne die Leistung der Kollegen in den anderen Städten schmälern zu wollen“, sagt Ruschke-Schwinghammer. Vor allem die Zusammenarbeit zwischen den drei weiterführenden Schulen funktioniere vorbildlich. Es gebe keine Konkurrenzsituation, die Kinder würden einander nicht streitig gemacht. Positiver Effekt ist, dass die vielbeschworene Durchlässigkeit des Schulsystems — sowohl nach oben als auch nach unten — gelebt werde.

Schulleiter Markus Helf bestätigt das. Er ist seit über 30 Jahren an der Hauptschule tätig, seit sechs Jahren an höchster Stelle. In der vergangenen Zeit seien im Durchschnitt zwei bis drei Schüler nach den ersten beiden Orientierungsjahren auf die Realschule gewechselt, sagt Helf. Und: Regelmäßig melden sich sechs bis acht Schüler aus umliegenden Städten an. Bei den Anmeldungen für 2012/13 kommt bisher aber nur eine Schülerin aus Wuppertal.

„Wir haben uns unseren guten Ruf über viele Jahre erarbeitet“, sagt Helf. Noch im Februar wurde die Hauptschule zum dritten Mal mit dem Siegel „berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule“ ausgezeichnet — das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Schule und Haaner Unternehmen.

Viele Projekte in den einzelnen Jahrgangsstufen sollen die Kinder selbstbewusster machen. „Fördern und fordern“ nennt das Schulleiter Helf. Den Schülern sollen entgegen aller Unkenrufe auch mit einem Hauptschulabschluss Perspektiven aufgezeigt werden.

Mindestens für die kommenden zwei Schuljahre soll die Hauptschule Am Diek gesichert sein. Was danach kommt, ist unklar. Für Markus Helf steht allerdings außer Frage, dass die gute Arbeit seiner Schule bei einer Haaner Schulreform nicht einfach „versickern“ soll: „Wenn es eine Sekundarschule gibt, sollten die vielen guten Projekte und Ansätze unserer Schule übernommen werden“, sagt Helf.

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