Katholische Kirche: Trägerverein für Pfarrsaal

Die katholische Gemeinde schlägt die Gründung eines Trägervereins für den katholischen Pfarrsaal vor. Das Projekt soll auf eine breite Basis gestellt werden.

Gruiten. Die katholische Kirchengemeinde muss nicht mehr überzeugt werden. Deren Mitglieder und der Kirchenvorstand sind sich schon lange darüber einig, dass Gruiten für sein kulturelles und soziales Leben einen Bürgersaal braucht. Dementsprechend wollen sie, wie berichtet, den Pfarrsaal für diese Zwecke zur Verfügung stellen.

„Jetzt müssen die Gruitener entscheiden, wie es in ihrem Dorf weitergehen soll, ob sie den Saal wollen“, sagt Pfarrer Reiner Nieswandt. „Wir halten den Pfarrsaal solange offen, wie es baulich geht. Aber wir können den Betrieb nicht grundsätzlich in die Hand nehmen, dafür braucht es eine breitere Basis.“

Und deshalb schlagen Nieswandt und der Kirchenvorstand vor, einen „Allgemeinen Bürger- und Trägerverein Nikolaussaal Gruiten“ zu gründen. Eine Informationsveranstaltung dazu soll am Montag, 29. Oktober, 19.30 Uhr, im Pfarrsaal stattfinden. „In einem allgemeinen Verein können sich alle engagieren, auch Menschen außerhalb von Gruiten oder Haan und egal, welchen Glaubens“, sagt Nieswandt. „Und dann können dort auch Dorffeste und andere Veranstaltungen stattfinden.“ Darüber hinaus könne so ein Verein um Spenden bitten und dann vielleicht auch städtisches Geld für die Grundsanierung in Anspruch nehmen.

Dass der Kirchenvorstand sich von der Idee verabschiedet hat, dass die Gemeinde den Saal saniert und betreibt, begründet Nieswandt so: „Mit Blick auf die Gesamtsituation des Dorfes halten wir es für das Klügste, wenn die Kirche den Saal nicht selbst betreibt.“ Vielmehr sollen sich Menschen finden, die Verantwortung übernehmen wollen und die Gruitener irgendwann sagen, „das ist unser Saal“.

„Hier soll nicht der Eindruck entstehen, dass uns viel Geld geschenkt wird, damit wir der Allgemeinheit einen Saal zur Verfügung stellen“, sagt Nieswandt.

Die Idee, einen Trägerverein zu gründen ist nicht neu. „In Heiligenhaus-Overath gibt es ein ähnliches Projekt“, sagt Nieswandt. Auch dort sollte ein Pfarrsaal geschlossen werden. Eine Bürgerinitiative verhinderte dies, schließlich gründete sich dort vor vier Jahren ein Verein, um den Saal dauerhaft als Versammlungsstätte zu nutzen. „Ich habe den Geschäftsführer des Vereins zu unserer Informationsveranstaltung eingeladen“, sagt Nieswandt und betont: „Wir wollen einen Anfang.“

Wenn die Gründung eines Trägervereins am 29. Oktober auf große Zustimmung stößt, „dann wollen wir zügig zur Vereinsgründung schreiten“, kündigt Nieswandt an. Sind die Widerstände und Bedenken der Gruitener größer als gedacht — Nieswandt denkt da vor allem an die begrenzte Zahl von Parkplätzen und die Sorge der Anwohner wegen der Lärmbelästigung —, „müssen wir uns noch einmal zusammensetzen und neu diskutieren“, sagt der Geistliche.

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