Kleiderkammer muss ausziehen

Das Ladenlokal von Strauß Innovation wird bald vermietet.

Kein Ende nehmen die Sorgen um die Logistik der Kleiderkammer in Haan, denn die Organisatoren müssen jetzt damit rechnen, dass sie eine neue Annahmestelle für das Spendenlager suchen müssen. Die so erfolgreich angelaufene Kleiderspendenkammer, die mit dem „blauen Haus“ der evangelischen Kirchengemeinde Haan ideale Verkaufsräume gefunden hat, muss jetzt dringend ein geeignetes Ersatzlager für die Annahme der Kleiderspenden suchen.

Noch nicht entschieden ist, ob die ehrenamtlichen Helfer der Kleiderkammer die Spenden der Haaner Bevölkerung weiterhin im Untergeschoss des Windhövel-Gebäudes in Empfang nehmen dürfen. Aber inzwischen gibt es Interessenten für das Objekt. Vor etwa zehn Jahren war dort ein Lebensmittel-Discounter untergebracht. Es ist also wahrscheinlich, dass das provisorische Spendenlager kurzfristig — das heißt, vielleicht schon im kommenden Monat — geräumt werden muss.

Damit hatte niemand gerechnet. Vielmehr mutmaßten die Organisatoren, dass das provisorische Lager noch ein bis zwei Jahre zur Verfügung steht. Wegen der unklaren Zukunft können deshalb nach dem 9. Mai vorerst keine weiteren Spenden angenommen werden. Höchste Priorität hat jetzt die Suche nach einem neuen Lager. Benötigt wird eine Fläche von 300 bis 500 Quadratmeter in Haan, möglichst im Erdgeschoss — aber auch mit Heizung und Toilette. Marktübliche Mieten kann das Projekt Kleiderkammer nicht zahlen, sondern ist auf die Unterstützung der Haaner Bevölkerung angewiesen.

Wie Brigitte Hausdorf von der Kleiderkammer betont, wird die Haaner Initiative nicht etwa aus dem Objekt am Windhövel herausgeworfen. Vielmehr besteht die Möglichkeit, dass Interessenten kurzfristig mieten wollen. Die Verhandlungen laufen. Riesige Mengen von Kleidungsstücken müssen die Damen der Kleiderkammer regelmäßig sortieren. Für die Haaner Kleiderkammer ist jedoch nicht alles geeignet. Inzwischen wurde ein Verwerter für unbrauchbare Textilien hinzugezogen. Bisher kommen hauptsächlich die in Haan wohnenden Flüchtlinge in die Kleiderkammer, sagt Brigitte Hausdorf. Die Damen wünschen sich jedoch, dass auch andere in Haan ansässige Bedürftige zu ihnen in die Martin-Luther-Straße kommen.

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