Schauspieler Mario Irrek: „Eine lebenslängliche Liebe“

Der in Haan geborene Schauspieler Mario Irrek bleibt seiner Heimat auch beruflich treu.

Haan. 1986 spielte er mit Campino und Ralf Richter im legendären Ruhrgebiets-Streifen „Verlierer“ und 1993 zusammen mit Nicolette Krebitz und Jürgen Vogel in dem mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Film „Schicksalsspiel“ von Bernd Schadewald. Er gab Quentin Tarantino in „Death Proof“ („Todsicher“) seine Stimme und dreht demnächst mit Volker Schlöndorff.

Der 1968 in Haan geborene und aufgewachsene Mario Irrek ist nicht nur Schauspieler. Schon als junger Teenager erkundete er die Düsseldorfer Punkszene und ihre Musik. „Eine lebenslängliche Liebe“ ist die Musik geblieben, für die der „The Clash“-Fan jetzt als DJ ins Jugendhaus zurückkehrte. Dort legte er beim Tanz in den Mai die Platten auf: „Rock 'n' Roll, New Wave und alles andere, was ich mag.“

„Meine Eltern leben hier, hier habe ich meine Wurzeln“, sagt der ehemalige Punker, der zur Entspannung klassische Musik hört und lange Spaziergänge macht, seine Heimatverbundenheit. Obwohl er nach Stationen in Amerika und Berlin inzwischen in München lebt, ist er regelmäßig in Haan. „Das ist jedes Mal eine emotionale Zeitreise. Ich treffe immer irre viele Leute.“

Allein deshalb kommt er „wahnsinnig gerne“ zurück. Auch für Stippvisiten, wenn er beispielsweise — wie zurzeit — „Alarm für Cobra 11“ in Köln dreht. Im August fliegt er dann nach Amerika, um mit Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff zu arbeiten. Aufgeregt ist er deswegen nicht, schließlich kennen die beiden einander. „Wir haben ’Die Stille nach dem Schuss’ und einen Kurzfilm zusammen gemacht. Er gehört zu meinen Lieblingsregisseuren. Die Art und Weise, wie Schlöndorff mit den Schauspielern umgeht, ist toll“, sagt Irrek. Außerdem imponiert ihm der Regisseur als ein akribischer Vorarbeiter, der nichts dem Zufall überlässt und deshalb immer bestens vorbereitet ist.

Was er macht, macht Irrek richtig. Ob das Skateboardfahren („Skate or die“ hat er sich in die Haut tätowieren lassen), die Arbeit vor der Kamera oder als Synchronsprecher. Dabei verliert er nie den Blick für seine Mitmenschen, interessiert sich für deren Befindlichkeiten: „Die Wenigsten kümmern sich um andere. Ich finde aber, dass man nicht bloß immer nehmen kann, sondern auch geben muss.“

Vor zwei Jahren hat er deshalb „die Filmerei eingestellt, um Charity zu machen“. 108 Auftritte in Berliner Altenheimen und Umgebung hat er dafür absolviert. „Das war sehr herzzerreißend, wie die Leute reagiert haben.“ Als er sich jetzt mit Bürgermeister Knut vom Bovert traf und die Sprache auf den anstehenden Haaner Sommer kam, fiel die spontane Entscheidung, dieses Programm auch in seiner Geburtsstadt auf die Bühne zu bringen. Zusammen mit Klaus Eisner werden gerade die Termine gesucht. Haan bleibt er also treu, berufsbedingt, vor allem aber, weil es eine echte Herzensangelegenheit ist.

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