Stromausfall in Unterhaan: Der lange Draht zur Notrufzentrale

Heinz Polke wählte sich die Finger wund, um in der Nacht eine Störung zu melden.

Gegen 2.45 Uhr funktionierte in der Nacht zu gestern bei Heinz Polke plötzlich nichts mehr. Das Licht ging aus, sein Festnetzanschluss war tot — Stromausfall in Unterhaan. Den wollte Heinz Polke melden. Er rief die Stadtwerke an, gelangte aber über eine Umleitung an die Feuerwehr. Dort erklärte man dem Haaner, dass nicht die Stadtwerke zuständig seien, sondern RWE. Die Stadtwerke Haan liefern zwar den Strom. Doch für das Leitungsnetz ist die RWE-Tochter Westnetz zuständig. Die Feuerwehr wollte aber die Notrufnummer nicht weitergeben an Heinz Polke. Er versuchte es über die Auskunft. Was gelang. Er setzte seine Notfallmeldung ab.

Das viele Telefonieren hat ihn genervt: „Es wäre alles viel weniger aufwendig gegangen, wenn diese Telefonnummer bei der Feuerwehr hinterlegt wäre“, kritisiert der Haaner.

Das aber ist sie. Ulf Dalkmann, Feuerwehrmann im Führungsdienst, nennt sie aus dem Effeff. Dass sein Kollege sie in der Nacht nicht weitergeben wollte, lag an einem Irrtum, sagt Dalkmann: Der Mitarbeiter dachte, sie sei nur für den internen Gebrauch bei der Feuerwehr bestimmt. Der Mann habe jedoch nach seinem Telefonat mit Heinz Polke selbst eine Störungsmeldung bei Westnetz abgesetzt.

Bei den Stadtwerken sieht man zunächst kein Problem. Technischer Betriebsleiter Peter Bartel: Außerhalb der Geschäftszeiten lediglich eine Bandansage laufen zu lassen, in der die richtige Nummer genannt wird, „ist hochbrisant und gefährlich“, betont Bartel. Daher die Weiterleitung zur Feuerwehr: „Man muss sofort mit einem Menschen sprechen können, der die Störung aufnimmt und einordnet.“

Peter Bartel überlegt nun, die Notfallnummer von Westnetz auf jeder Stromrechnung der Stadtwerke abzudrucken. „Das wäre eine gute Idee“, sagt er. Telefon 0800/4112244. arue

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