Studienfahrt schweißt Schüler zusammen

Seit zehn Jahren reisen Schüler der Gymnasien gemeinsam nach Berlin.

In einem Punkt sind sich Sofia und Matthias vom Haaner Gymnasium sowie Marius und Anna vom Helmholtz-Gymnasium absolut einig: Peer Steinbrück ist ein richtig netter Typ. Gemeinsam haben sie ihn während ihrer Studienfahrt nach Berlin Anfang Februar bei einem Besuch im Abgeordnetenhaus kennengelernt. „Eine halbe Stunde hat er sich für uns genommen, für unsere Fragen, ist richtig darauf eingegangen. Und er hat sogar noch überzogen, so dass er zu einem Folgetermin verspätet erschienen ist“, erzählt Sofia begeistert.

Gemeinsam mit rund 70 Mitschülern aus den Geschichts- und sozialwissenschaftlichen Leistungskursen hat die 16-Jährige eine Woche lang Geschichte, Kultur und Politik zum Anfassen erlebt. „Wir haben das Stasigefängnis Schönhausen besucht, mit einem Zeitzeugen gesprochen. Wenn man das erlebt, wenn man dort ist, entstehen ganz andere Eindrücke, als wenn man nur davon hört“, sagt Moritz.

Und Anna ergänzt: „Auf einmal werden Fakten zu Gefühlen, man kann eher nachvollziehen, was damals passiert ist. Unterrichtsinhalte werden plötzlich anders greifbar.“ Ermöglicht wird die Kooperationsfahrt unter anderem von der Karl-Arnold-Stiftung, die Projekte unterstützt, die jungen Menschen politisches Wissen vermitteln. „Ohne Hilfe dieser Stiftung muss man teils Jahre auf einen Termin, etwa bei einem ranghohen Politiker warten. Die gesamte Planung der Programmpunkte wird von dort aus gesteuert“, erläutert Friederike von Wiser, Leiterin des Haaner Gymnasiums. Die beiden Schulen, die bereits in vielen Bereichen, zum Beispiel in gemeinsamen Leistungskursen, zusammenarbeiten, sehen in der Studienfahrt ein tragendes Element der Kooperation.

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