SV Hilden-Nord spielt für toten Teamkollegen

Torhüter Tim Schwart war Ende Dezember bei einem Unfall ums Leben gekommen.

Hilden/Düsseldorf. Kurz nach Spielbeginn in der Freundschaftsbegegnung zwischen dem TSV Urdenbach und dem SV Hilden-Nord III hielten die 22 Akteure auf dem verschneiten Kunstrasenplatz in Urdenbach inne: Schweigeminute für Tim Schwart, jenen 23-jährigen aus Urdenbach stammenden Amateurspieler, der am 28. Dezember bei einem Autounfall auf dem Urdenbacher Weg in Baumberg ums Leben gekommen war.

„Tim hat gerne auf Schnee gespielt“, erinnert sich sein langjähriger Trainer Wolfgang Mückschitz vom SV Hilden-Nord, wo Tim Schwart zuletzt als Keeper der Kreisliga-C-Formation zwischen den Pfosten stand, nachdem er in seiner Fußballjugend schon als Vierjähriger beim TSV Urdenbach gespielt hatte.

Sein Unfalltod hat beide Vereine in Schock und Trauer versetzt. Mit einem Benefiz-Spiel wurde daher an Tim Schwart gedacht. Spenden der Zuschauer sind für die Familie bestimmt, die anwesend war. „Wir müssen akzeptieren, dass Tim nicht mehr unter uns ist“, sagt Mückschitz. Und ergänzt: „Im Herzen ist er natürlich immer noch bei uns.“

„Heute ist es schwierig“, räumt Tims Freund Marvin Schmiegler ein. „Es kommt wieder alles hoch.“ Auf und neben dem Fußballplatz haben beide seit der B-Jugend viel Zeit miteinander verbracht. Nur allmählich findet der 22-jährige kaufmännische Angestellte den Weg in den Alltag zurück. „Man muss die Welt positiv sehen“, macht er sich Mut.

Als Feldspieler hat Tim Schwart in Urdenbach mit dem Fußballspielen begonnen. „Ein Allroundtalent“, wie TSV-Coach Frank Lippold urteilt. Mit dem Wechsel in die Seniorenabteilung schlüpfte Schwart in die Torhüterrolle. „Er hatte sich angeboten, als uns ein Keeper fehlte“, verrät Mückschitz, der zur Saison 2014/15 mit der kompletten TSV-Reserve nach Hilden ging.

Beinahe hätte das Winterwetter dem Wohltätigkeitsspiel, zu dem Hildens Mittelfeldakteur Felix Koch die Idee hatte, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mit den Einnahmen sollen die Angehörigen von Tim Schwart unterstützt werden. „Der Platz ist bespielbar“, urteilte der Unparteiische. Beim Schlusspfiff stand es 2:2.

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