Ab dem 1. Juli müssen die Kunden der Stadtwerke 44,94 Euro im Jahr für ihren Wasserzähler zahlen. „Um diesen Preis für die Verbraucher zu dämpfen, senken wird gleichzeitig den Verbrauchspreis“, sagt Chemelli.

Im Durchschnitt werden im Stadtgebiet 119 Kubikmeter Trinkwasser im Jahr verbraucht. „Es gibt aber viele Kunden, die liegen deutlich unter diesem Durchschnittswert“, sagt der Stadtwerke-Chef. Und die würden aufgrund ihres sparsamen Umgangs mit dem Wasser oder weil sie beispielsweise nur am Wochenende zu Hause sind, nicht gleichermaßen an den Fixkosten und Investitionen in das Trinkwassernetz beteiligt. Mit der Preisstrukturänderung kämen die Stadtwerke dem Gleichbehandlungsgrundsatz näher.

„Unser Aufwendungen lagen seit der vergangenen Anpassung zum 1. Juni 2006 um acht Cent pro Kubikmeter bei elf Millionen Euro“, erläutert Chemelli. Personalkosten, Material und Abschreibungen würden davon bezahlt. Hinzu kämen Investitionen von drei Millionen Euro für Erneuerungen und Neuerschließungen im Trinkwassernetz. „Wir wollen und müssen einen Teil unserer sehr hohen Fixkosten refinanzieren und die Einnahme- der Ausgabenstruktur anpassen“, ergänzt der Stadtwerke-Chef. Allein 2011 Jahr wurden 1,67 Kilometer Trinkwasserleitung ausgewechselt.

Dass zum 1. Juli auch der Gaspreis steigt, begründet Stefan Chemelli mit dem gestiegenen Bezugspreis für Erdöl. „Es ist das alte Lied“, sagt er. „Vom dritten Quartal 2011 bis zum dritten Quartal 2012 (laut Ölpreisprognose) ist der Bezugspreis um 13,51 Prozent gestiegen.“ Das müssten die Stadtwerke an ihre Kunden weitergeben. „Aber zurzeit sinkt der Ölpreis ja wieder“, fügt er hinzu. „Vielleicht können wir dies in einer Preisanpassung nach untern weitergeben.“

Nachdem die Stadtwerke den Gaspreis zwischen 2009 und 2010 dreimal gesenkt hatten, erhöhten sie ihn zuletzt zum 1. August 2011.