Trödler trotzen dem nasskalten Wetter

Eine große Bandbreite an Nützlichem und Praktischem fanden die Besucher auf dem Haaner Trödelmarkt.

Haan. Die Anmeldezahl zum 39. Trödelmarkt war ebenso hoch wie im Vorjahr. Aber dann hat das nasskalte Wetter dem unbeschwerten Flohmarkt-Glück am Sonntag einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Viele sind nicht gekommen“, sagte Cheforganisator Teddy Henschke vom Verein Närrische Zelle mit Blick auf die freigebliebenen Plätze im Mittelteil des Neumarkts.

„Es gibt mehr als genug zu gucken und zu kaufen“, freute sich Pia Mertens. Zwischen alten Plattensammlungen, ausrangierten Mobilfunktelefonen und seinen ursprünglichen Besitzern zu eng gewordenen Textilien gab es beim Trödelmarkt wie gewohnt ein breites Spektrum nützlicher Kinkerlitzchen, praktischer Utensilien und dekorativer Accessoires.

„Mich interessiert nur das hübsche Gefäß, denn ich bin Essigmacherin“, erklärte eine Käuferin, warum sie sich für einen gläsernen Frauenschuh mit rotem Likör entschieden hat. „Den Schnaps kipp’ ich weg, und dafür kommt mein Essig hinein.“

Nach dem Motto „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ konnten diejenigen, die sich ihre Standmeter vorher per Anmeldung gesichert hatten, ihre fliegenden Bauten aufbauen. Profis wie Jürgen Hennig hatten ihren Stand mit Planen umhüllt. Seit 39 Jahren ist er mit von der Partie. „Am meisten Spaß macht das Feilschen“, grinste er. „Irgendwo trifft man sich dann, das macht Laune.“

Der traditionelle Termin am 1. Advent zum Trödeln gehört für ihn fest in den Kalender. „Schon vorher frage ich im Familien- und Bekanntenkreis, wer Brauchbares hat“, und all die Dinge, die „doch zum Wegwerfen viel zu schade sind“, vertrödelt er dann. „Mit viel Freude an der Sache habe ich bislang alles an den Mann gebracht.“ In diesem Jahr unterstützte ihn unter anderem Schwiegersohn Boris Krizanic.

Zwar solo hinter ihrem Tapeziertisch, aber mitnichten alleine war Brigitte Schemmerling. Auch sie ist ein alter Hase auf dem Trödelmarkt. „Seit 35 Jahren bin ich dabei.“ Eine Woche dauerte es insgesamt, dass sie ihre 150 fein verpackten Beutelchen mit jeweils 200 Gramm Plätzchen gebacken und verpackt hatte. „Und den Erlös spende ich“, sagt sie.

Im vergangenen Jahr, als „aber auch viel mehr Besucher auf dem Markt waren“, wurde das SOS-Kinderdorf bedacht, diesmal könnte es auch ein Kindergarten vor Ort sein.

Nicht nur, weil für den guten Zweck bestimmt, verkauften sich ihre Mandel-, Safran- und puren Spritzgebäck-Taler bestens. „Die schmecken gut!“, lobte Jonathan (5) die Cremehütchen.

Und so war der Trödelmarkt trotz suboptimaler Wetterbedingungen wie gewohnt eine gelungene Veranstaltung.

Beim Förderverein des St. Josef Krankenhauses gab es Kuchen vom Blech, Würste vom Rost und heißen Kaffee. „Ich habe zwar keinen Durst, aber kalte Hände“, kommentierte Manfred Schmidt.

Und zwischen Schraubendrehern, altem Porzellan, Büchern und DVDs fand mancher schon ein Weihnachtsgeschenk. „Die Spielesammlung ist für meine Tochter“, freute sich Pia Mertens über eine Riesenschachtel mit „allem, was Spaß macht“.

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