Verein Phoenix will Pfarrsaal Gruiten sanieren

Der Verein Phoenix will den Pfarrsaal umbauen, sanieren und anschließend auch betreiben. Geld erhalten die Mitglieder dafür nicht.

Gruiten. Als die Gaststätte „Zum Schwan“ Ende November 2008 ihre Türen im Dorf endgültig geschlossen hat, war die Trauer groß. Der beliebte Treffpunkt, manche sprachen sogar vom Kommunikationszentrum des Dorfs, fiel weg. Über einen Ersatz, eine Alternative machte sich der 2009 gegründete Verein Phoenix Gedanken, schlug unter anderem vor, einen alten Kotten auf dem Dorfanger wieder aufzubauen und dort eine Gaststätte als neue Anlaufstelle zu etablieren.

Dieser Plan ist längst vom Tisch. Der Verein Phoenix hat sich aber nicht aufgelöst. Im Gegenteil: Seine zwölf Mitglieder, die sich auch im Haus am Quall engagieren, machen jetzt wieder von sich reden: Sie wollen den Pfarrsaal der katholischen Gemeinde St. Nikolaus umbauen, sanieren und betreiben.

Dafür schließt der Verein mit der Kirche einen Erbpachtvertrag ab. „Der Verein Phoenix bekommt kein Geld von der Stadt“, versicherte jetzt Professor Jürgen Brand, Jurist und Vorsitzender des Vereins, beim Ortstermin im Pfarrsaal. „Wir können keine Hand auf das Geld legen, denn die Kirche zahlt direkt an die von uns beauftragten Firmen nach Prüfung durch einen eidesstattlichen Wirtschaftsprüfer.“

Neben Brand engagieren sich im Vorstand von Phoenix die Architekten Wolfgang Wahle und Manfred Janssen, der Künstler Felix Droese und Schornsteinfegermeister Frank Köster. Sie eint der Wunsch, „den Tod des Dorfes zu verhindern“. Weder für sie persönlich noch für den Verein springe dabei etwas heraus. „Wir wollen verhindern, dass das Dorf stirbt“, sagt Brand.

Während die Verträge zwischen Phoenix, der Kirche und der Stadt vom Erzbistum Köln überprüft werden („Wir sind da auf der Zielgeraden, haben alles mit dem Kirchenvorstand abgesprochen“), machen sich Wahle und Janssen erste Gedanken über die anstehende Sanierung und den Umbau.

Drei große Fenster mit Schallschutzverglasung zur Düssel hin, die Verlegung des Eingangs und die Schaffung von Nebenräumen gehören ebenso dazu wie die Planungen für die Sanierung des Daches, die energetische Sanierung des Gebäudes und der Einbau einer schallgedämmten Lüftung.

Dass der Zuschuss der Stadt in Höhe von 436 000 Euro dafür ausreichen wird — der Veranstaltungssaal braucht auch neues Mobiliar und eine für den Gastronomiebetrieb ausgelegte Küche — bezweifeln die Phoenix-Mitglieder. Die entstehende Differenz wollen sie ausgleichen, dafür eine Hypothek aufnehmen. „Dafür hat uns noch keiner gelobt, die meisten sind misstrauisch“, sagt Droese.

Unbegründet, wie die Männer meinen. Sie wollen schließlich etwas für das Dorf tun. Und wenn der Saal jetzt nicht saniert werde, müsse er in drei, vier Jahren ebenso geschlossen werden wie das Bürgerhaus. „Dann gibt es in Gruiten keine Versammlungsstätte mehr.“

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