Vorkindergarten Dimido: Spielgruppe sucht ein Quartier

Mit dem Abriss der Kirchengebäude an der Hochdahler Straße verliert auch Dimido das Zuhause.

Haan. Susanne Friebe-Emonts stehen die Tränen in den Augen, wenn sie darüber nachdenkt, dass sie ab Sommer 2013 vielleicht arbeitslos ist, und 22 Kinder des Vorkindergartens Dimido „obdachlos“ sein könnten. Seit 16 Jahren ist sie Pädagogische Leiterin der Spielgruppe, ein von Eltern gegründeter Verein, der bisher in den Räumen der katholischen Kirche direkt neben dem Kindergarten an der Hochdahler Straße beheimatet ist.

Die katholische Kirche wird im kommenden Jahr beginnen, die Kirche Maria vom Frieden und die angrenzenden Gebäude von Kindergarten, Caritas und Dimido abzureißen. Auf dem etwa 3600 Quadratmeter großen Gelände wird ein neuer Kindergarten mit vier Gruppen entstehen — und drei Doppelhaushälften, die dann verkauft werden.

„Wenn der Kindergarten fertig ist, werden wir dort unterkommen können“, sagt Friebe-Emonts: „Damit hätten wir erst mal gar nicht gerechnet.“ Doch Pfarrer Reiner Nieswandt findet die Arbeit von Dimido wertvoll und will sich dafür einsetzen, dass der Verein eine neue Heimat findet. Das Problem ist jetzt, das Jahr zwischen Abriss und Neubau zu überbrücken.

Die Ansprüche des Vereins sind nicht hoch: 50 Quadratmeter, sanitäre Anlagen, eine kleine Küchenzeile mit Spüle ohne Herd. „Ein Außengelände wäre schön. Da wir ein Bewegungskindergarten sind, bräuchten wir Zugang zu einem Turnraum“, sagt Friebe-Emonts. Das könnte eine Turnhalle oder Ähnliches sein. „Natürlich nehmen wir, was wir kriegen. Aber weil unsere Kinder aus dem gesamten Umkreis kommen, wäre der Standort Unterhaan optimal“, sagt sie.

Nur bei der Miete kann die Spielgruppe keine großen Sprünge machen. Hier tut sich das nächste Problem auf: „Bisher haben wir uns so geeinigt, dass der Verein nur die Nebenkosten zahlen muss“, sagt Pfarrer Nieswandt. „Daraus resultieren unsere niedrigen Betreuungsgebühren von 2,50 Euro die Stunde“, sagt Leiterin Friebe-Emonts.

Annika Dürr, Vorsitzende des Vereins, fügt hinzu: „Es wäre natürlich ein Traum, wenn jemand Wohnraum übrig hätte und für ein Jahr auf die Miete verzichten würde.“ Denn Nieswandt rechnet damit, dass im Sommer 2014 der neue Kindergarten und somit das neue Zuhause von Dimido fertig sein könnte.

Der Pfarrer bedauert die Entscheidung zum Abriss der Gebäude, vor allem der Kirche. „Wir können die Gebäude nicht mehr nutzen. Hier gibt es einfach keine Gemeinde mehr“, sagt er. Die bestehenden Gebäude seien zu alt, um saniert zu werden.

Wenn alles fertig ist, werden die Bedingungen für die Kinder besser sein als heute, verspricht der Pfarrer. Er steht zurzeit mit den Investoren in Verhandlungen. Anfang des kommenden Jahres werden die Pläne und Verträge voraussichtlich stehen. Für die Dimido-Spielgruppe geht die Zeit des Bangens dann erst richtig los.

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